Rituale und Routinen – für ruhige Abende und besseren Schlaf

Rituale und Routinen – für ruhige Abende und besseren Schlaf

Das Thema Schlaf ist für Eltern von Babys und Kleinkindern oft eine große Herausforderung. Besonders wenn man bindungsorientiert begleitet ist es wichtig, sanfte Wege zu finden, um das Einschlafen zu erleichtern und für eine entspannte Schlafsituation zu sorgen. Rituale und Routinen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie geben Babys und Kleinkindern Sicherheit, Orientierung und helfen ihnen, sich auf den Schlaf vorzubereiten. In diesem Artikel erfährst du, wie du sanfte Rituale etablieren kannst und welche Strategien sich bewährt haben, um deinem Kind das Einschlafen zu erleichtern.

Warum sind Rituale für Kinder so wichtig?

Rituale sind nicht nur für Erwachsene eine wertvolle Stütze im Alltag, sondern besonders für Babys und Kleinkinder von großer Bedeutung. Durch wiederkehrende Rituale fühlen sich Kinder sicherer und geborgener, da sie genau wissen, was als nächstes passiert. Gerade in der Zeit vor dem Schlafengehen hilft eine klare Abfolge von Aktivitäten dabei, den Übergang vom aktiven Tag zum ruhigen Schlaf zu erleichtern.

Rituale und Routinen sind ein wichtiger Bestandteil im Leben der meisten Babys und Kindern. Sie können dazu beitragen, dass Kinder sich sicherer und geborgener fühlen und ihre Entwicklung positiv beeinflussen. Allerdings ist auch das sehr individuell. Viele Kinder profitieren von festen Strukturen, Abläufen und wiederkehrenden Routinen und Ritualen. Dadurch erhalten die Kinder Klarheit und wissen genau, was als nächstes passieren wird. Das gibt ihnen Orientierung und dadurch fühlen sich die Kinder sicher. Gleichzeitig ist ein immer gleiches Ritual eine gute Einstimmung auf den Schlaf. Es signalisiert dem Kind und seinem Körper, dass es runterfahren kann und bald Zeit zum Schlafen ist.

Ein gut gestaltetes Ritual kann:

  • die Sicherheit und Geborgenheit deines Kindes fördern,
  • den Übergang vom aktiven Tagesgeschehen zum Schlaf erleichtern,
  • Stress und Überforderung bei deinem Kind reduzieren,
  • und langfristig zu einem besseren Schlaf beitragen.

Als bindungsorientierte Eltern liegt es euch wahrscheinlich am Herzen, auf die individuellen Bedürfnisse eures Kindes einzugehen. Dabei gibt es kein „richtig“ oder „falsch“ – was für die eine Familie funktioniert, muss nicht zwingend bei einer anderen ebenso gut klappen. Es ist wichtig, Routinen zu finden, die zu eurer familiären Dynamik passen und gleichzeitig den individuellen Bedürfnissen deines Kindes gerecht werden.

Die Struktur eines Einschlafrituals: Weniger ist oft mehr

Ein häufiges Missverständnis ist, dass ein aufwendiges Ritual nötig sei, um das Kind auf den Schlaf vorzubereiten. Tatsächlich kann weniger oft mehr sein. Zu viel Input oder zu viele Aktivitäten vor dem Schlafengehen können dein Kind eher überreizen, anstatt es zur Ruhe zu bringen. Gleichzeitig kann ein immer gleicher Ablauf dabei helfen, den Einschlafprozess zu erleichtern. Dabei ist es nicht so wichtig, feste
Uhrzeiten einzuhalten. Wichtiger ist, dass die Abfolge der Dinge immer gleich bleibt. Also bspw. Waschen, Wickeln, Schlafanzug anziehen, Licht
aus, Milch trinken. Welche Bestandteile euer Ritual hat, bleibt euch überlassen. Oft ist weniger mehr. Unterschiedliche Bezugspersonen können (nicht müssen) unterschiedliche Rituale haben. Unsere Kinder sind sehr kompetent und können das auseinander halten. Nicht alle Kinder benötigen zwingend feste Rituale oder Abläufe. Auch das ist ok. Achtet gerne darauf, was zu eurer Familie passt. Ein Abend- oder Einschlafritual soll euch allen Spaß machen und keinen Stress erzeugen.

Ein einfaches Ritual könnte so aussehen:

  1. Waschen oder Baden: Ein beruhigendes Bad kann dabei helfen, das Kind zu entspannen. Alternativ kann das Waschen im Gesicht und an den Händen ebenfalls eine gute Einstimmung auf den Schlaf sein.
  2. Wickeln und Umziehen: Das Wechseln in den Schlafanzug oder Schlafsack ist ein klares Signal, dass es nun Zeit für das Bett ist.
  3. Zähneputzen: Auch wenn Zähneputzen manchmal zu einem stressigen Moment werden kann, ist es wichtig, es fest in die Routine zu integrieren.
  4. Lesen oder Singen: Eine kurze Geschichte oder ein ruhiges Schlaflied hilft vielen Kindern, sich zu entspannen und innerlich „runterzufahren“.
  5. Stillen oder Kuscheln: Gerade für jüngere Babys ist das nächtliche Stillen oft ein wichtiger Teil des Einschlafrituals. Ältere Kinder profitieren vielleicht eher von einer Kuschelrunde, bevor das Licht ausgeht.

Auch bei einem immer gleichen Ablauf dürfen Eltern natürlich flexibel bleiben. Tag war super anstrengenden und Zähne putzen wird zum Machtkampf? Dann fällt es eben mal aus. Kind ist schon in Straßenklamotten eingeschlafen und schlummert tief und fest? Dann ziehe ich den Schlafsack über die Sachen und es gibt keinen Schlafi heut. So what? Bleib hier gerne flexibel und vor allem sanft. Hinterfragen, warum dir ein bestimmter Teil sehr wichtig ist und schaue, ob es wirklich notwendig ist.

Wichtige Bestandteile eines gelungenen Rituals

Es gibt einige Elemente, die sich in vielen Familien als besonders wertvoll herausgestellt haben. Dabei solltest du jedoch immer im Blick behalten, dass jedes Kind unterschiedlich ist und sich die Bedürfnisse im Laufe der Zeit ändern können.

Wenn das Einschlafen regelmäßig sehr lange dauert, lies gerne hier: Wenn die Einschlafbegleitung ewig dauert

1. Körperliche Nähe und Geborgenheit

Babys und Kleinkinder brauchen in der Regel sehr viel körperliche Nähe, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Gerade vor dem Schlafengehen kann diese Nähe helfen, zur Ruhe zu kommen. Körperliche Nähe kann auf unterschiedliche Weise ausgedrückt werden:

  • Stillen oder Fläschchen geben
  • Kuscheln im Bett oder auf dem Arm
  • Berührungen wie Streicheln oder sanftes Kitzeln
  • Tragen in Tragehilfe oder Tuch

Es ist wichtig, dass dein Kind die Gelegenheit hat, vor dem Schlafen noch einmal intensive körperliche Nähe zu dir zu suchen. Dies hilft ihm, sich geborgen zu fühlen und signalisiert, dass es sicher ist, zur Ruhe zu kommen. Dein Kind in den Schlaf zu stillen oder in den Schlaf zu tragen kann auch ein schönes Ritual sein und muss nicht verändert werden, solange es für euch so passt. Es darf aber natürlich verändert werden, wenn es für euch nicht mehr angenehm ist. Hier ist es wichtig zu unterscheiden was ein Bedürfnis ist und was ist Gewohnheit. Mehr zu diesem Thema erfährst du in meinem Webinar zum Babyschlaf im 1. Jahr. 

2. Ruhige und entspannte Atmosphäre schaffen

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schaffung einer ruhigen Atmosphäre. Der Übergang von den lebhaften Aktivitäten des Tages zur Entspannung am Abend sollte so sanft wie möglich gestaltet werden. Das bedeutet, dass es sinnvoll sein kann, alle elektronischen Geräte wie Fernseher oder Tablets auszuschalten und laute Geräusche zu minimieren.

Dimme das Licht und nutze vielleicht eine kleine Nachtlampe, um eine entspannte Umgebung zu schaffen. Auch sanfte Musik oder ein Hörspiel in leiser Lautstärke können dabei helfen, dein Kind in eine ruhige Stimmung zu versetzen. Bei kleineren Babys ist weißes Rauschen oft ein Gamechanger.

Weißes Rauschen Soundmaschine

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3. Verlässlichkeit und Beständigkeit

Kinder brauchen Beständigkeit, um sich sicher zu fühlen. Das bedeutet jedoch nicht, dass alles immer strikt nach Plan laufen muss. Flexibilität ist ebenso wichtig, besonders in stressigen Zeiten oder wenn euer Kind krank ist. Ein festes Ritual bedeutet nicht, dass es starr sein muss.

Eine gewisse Verlässlichkeit im Ablauf gibt deinem Kind jedoch Orientierung. Es weiß, dass nach dem Baden der Schlafanzug kommt, nach dem Schlafanzug die Geschichte, und danach das Kuscheln. Diese klare Struktur hilft, den Übergang in den Schlaf sanft zu gestalten. Vielen Kindern hilft es, diese Abläufe zu visualisieren mit einem Planer für die Abendroutine. Eine ganz einfache Version kannst du easy selber basteln.

Planer Abendroutine

Meine Vorlagen für den Planer zum selber basteln kannst du hier kostenlos downloaden.

 

 

 

4. Wahlmöglichkeiten innerhalb eines Rahmens

Ein weiterer bindungsorientierter Ansatz ist es, dein Kind in die Gestaltung des Rituals mit einzubeziehen. Kinder haben oft das Bedürfnis, selbst Entscheidungen zu treffen, besonders im Kleinkindalter, wenn das Bedürfnis nach Autonomie immer stärker wird.

Du kannst deinem Kind kleine Wahlmöglichkeiten anbieten, wie:

  • Welches Schlaflied soll heute gesungen werden?
  • Möchtest du den blauen oder den grünen Schlafanzug anziehen?
  • Sollen wir heute das Häschen- oder das Bärenbuch lesen?

Diese Entscheidungen geben deinem Kind ein Gefühl von Kontrolle, ohne dass es die gesamte Verantwortung tragen muss. Es darf mitentscheiden, innerhalb des Rahmens, den du vorgibst.

5. Das richtige Timing finden

Viele Eltern fragen sich, ob sie feste Zeiten für das Zubettgehen einhalten sollten. Tatsächlich ist es weniger wichtig, eine genaue Uhrzeit zu haben, als vielmehr die Zeichen deines Kindes richtig zu deuten. Müdigkeitsanzeichen wie Augenreiben, Gähnen oder quengeliges Verhalten sind klare Signale, dass dein Kind bereit ist, schlafen zu gehen.

Wenn du dein Kind genau beobachtest und den Zeitpunkt für das Schlafengehen flexibel an diese Zeichen anpasst, wird es viel leichter in den Schlaf finden. Falls du unsicher bist wieviel Schlaf dein Kind benötigt und wann die richtige Zeit ist, lies gerne diesen Blog Beitrag: „Schlafbedarf und Wachzeiten richtig abstimmen“

Veränderung der Rituale: Flexibilität bewahren

Es ist völlig normal, dass sich die Bedürfnisse deines Kindes im Laufe der Zeit verändern. Was gestern noch perfekt funktioniert hat, kann morgen schon nicht mehr passen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob euer Ritual noch für alle Familienmitglieder funktioniert.

Wenn dein Kind älter wird, kann es sein, dass es sich eine neue Art der Entspannung wünscht, bevor es einschläft. Vielleicht wird das Baden irgendwann nicht mehr als beruhigend empfunden, oder es möchte lieber eine längere Geschichte hören, bevor es einschläft.

Gleichzeitig kann es sinnvoll sein, sich zu fragen, ob bestimmte Elemente eures Rituals überflüssig geworden sind. Manchmal reicht es, ein oder zwei Dinge wegzulassen, um den Ablauf zu straffen und das Einschlafen einfacher zu machen.

Bindungsorientierte Ansätze: Was tun, wenn es trotzdem schwierig ist?

Manchmal kann es trotz aller Bemühungen schwierig sein, das Einschlafen für dein Kind zu erleichtern. In solchen Momenten ist es wichtig, geduldig mit dir selbst und deinem Kind zu sein. Babys und Kleinkinder haben oft Phasen, in denen das Schlafen schwieriger wird, sei es aufgrund von Entwicklungssprüngen, Zahnen oder emotionalen Veränderungen.

Wenn es abends zu Stress oder Überforderung kommt, hilft es oft, einen Schritt zurückzutreten und zu überlegen, was für euer Kind im Moment das Beste ist. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen:

  • Vielleicht hilft eine Änderung der Schlafumgebung, wie eine ruhigere Ecke im Zimmer.
  • Eventuell braucht dein Kind an manchen Abenden einfach mehr Nähe, um den Tag zu verarbeiten.
  • Oder das Ritual muss um ein zusätzliches Element ergänzt werden, das besonders beruhigend wirkt, wie ein sanftes Nachtlicht oder eine leise Musik im Hintergrund.

Fazit: Rituale für den guten Schlaf – Geborgenheit und Flexibilität

Rituale und Routinen sind wertvolle Werkzeuge, um den Schlaf deines Kindes/ Babys zu unterstützen und für eine entspannte Abendatmosphäre zu sorgen. Besonders für bindungsorientierte Eltern sind sanfte, liebevolle Einschlafrituale eine wunderbare Möglichkeit, ihrem Kind Sicherheit und Geborgenheit zu bieten.

Denke daran, dass Rituale individuell sind und sich an die Bedürfnisse deines Kindes anpassen sollten. Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Methode – es zählt, was für euch als Familie funktioniert.

Ritual „Der Zauberkäfer“: Ein magisches Einschlafritual für Kinder

Ein besonders liebevolles Ritual, das in vielen Familien mit Begeisterung angewendet wird, ist das Einschlafritual „Der Zauberkäfer“. Dieses Ritual basiert auf dem gleichnamigen Buch und kombiniert eine zauberhafte Geschichte mit sanften Berührungen, um deinem Kind den Übergang in den Schlaf zu erleichtern.

So funktioniert das Ritual:

In der Geschichte des „Zauberkäfers“ geht es um einen kleinen, magischen Käfer, der über den Körper deines Kindes wandert und dabei zauberhafte Spuren hinterlässt. Während du die Geschichte erzählst, lässt du deine Finger als „Zauberkäfer“ sanft über die Arme, den Rücken oder das Gesicht deines Kindes krabbeln. Diese leichten Berührungen haben eine beruhigende Wirkung und helfen deinem Kind, sich zu entspannen und sicher zu fühlen.

Das Ritual endet damit, dass der Zauberkäfer sich ganz leise verabschiedet und in einen tiefen, ruhigen Schlaf fällt – genau wie dein Kind. Es verbindet auf einzigartige Weise die beruhigende Kraft von körperlicher Nähe mit der Magie einer Fantasiegeschichte. Die sanften Berührungen wirken auf viele Kinder beruhigend und helfen, sich besser auf das Einschlafen einzulassen.

Warum „Der Zauberkäfer“ so gut funktioniert:

Dieses Ritual unterstützt nicht nur die Entspannung vor dem Schlafengehen, sondern fördert auch die Bindung zwischen Eltern und Kind durch liebevolle Berührungen. Es vermittelt Geborgenheit und Nähe, und die Geschichte bietet gleichzeitig einen schönen Übergang vom aktiven Tag zur Ruhe in der Nacht. Für Kinder, die Schwierigkeiten haben, abzuschalten, kann der „Zauberkäfer“ ein wunderbares Mittel sein, um sie sanft und liebevoll in den Schlaf zu begleiten.

Buchempfehlung: „Der Zauberkäfer“

Wenn du auf der Suche nach einem Ritual bist, das deinem Kind beim Einschlafen hilft, kann ich dir das Buch „Der Zauberkäfer“ wärmstens empfehlen. Es ist eine einfache, aber sehr wirksame Methode, um Kinder in den Schlaf zu begleiten – vor allem für Eltern, die einen bindungsorientierten Ansatz verfolgen. Du kannst das Buch direkt über meinen Shop bestellen oder hier im Blog einen Link zur Kaufseite finden.

Eure Kinder werden den „Zauberkäfer“ sicher lieben, und ihr könnt das Ritual ganz nach euren Bedürfnissen anpassen.

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Babyschlaf im Winter

 

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Einschlafen mit Papa – warum es oft nicht klappt und wie es doch gelingt

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Kennst du das? Du wünschst dir, dass der Papa abends mal das Baby ins Bett bringt, aber es klappt einfach nicht. Papa versucht es, gibt sich Mühe – aber das Kind weint oder wird unruhig und am Ende liegst doch wieder du daneben. Du bist frustriert, und Papa vielleicht auch. Aber warum funktioniert das Einschlafen mit Papa so oft nicht auf Anhieb?

Keine Sorge, es gibt Lösungen. In diesem Beitrag erfährst du, warum das Einschlafen mit Papa häufig schwieriger ist und wie ihr gemeinsam sanfte Wege finden könnt, um das Einschlafen zu erleichtern. Falls du eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung suchst, wie ihr das als Familie umsetzen könnt, empfehle ich dir mein E-Book speziell für bindungsorientierte Familien, die mehr Leichtigkeit in das Einschlafen mit Papa bringen wollen.

Warum das Einschlafen oft nur mit Mama klappt

In vielen Familien ergibt es sich ganz von selbst, dass die Mutter die Einschlafbegleitung übernimmt. Besonders bei stillenden Müttern ist das oft der Fall. Aber auch in Familien, in denen das Baby nicht gestillt wird, neigt das Kind oft dazu, sich abends an die Mutter zu wenden. Es ist wichtig zu verstehen, dass das nicht zwangsläufig so sein muss. Beide Elternteile können die Einschlafbegleitung übernehmen, sogar abwechselnd, wenn es richtig angegangen wird.

Aber warum klappt es manchmal eben nicht? Der Schlüssel liegt oft im Bindungsverhalten, welches das Kind vor dem Einschlafen zeigt. Babys und Kleinkinder orientieren sich stark an der Person, die sie am besten kennt und bei der sie sich sicher fühlen. Und wenn ein Elternteil viel mehr Zeit mit dem Kind verbringt – häufig ist das die Mutter, wenn sie in Elternzeit ist – dann fühlt sich das Kind in ihrer Anwesenheit besonders geborgen.

Aber das bedeutet nicht, dass der Papa das nicht auch übernehmen kann. Es liegt nicht daran, dass das Baby  die Mama „lieber“ hat. Babys orientieren sich an der Person, die sie in Stresssituationen – wie Müdigkeit oder Einschlafen – am besten beruhigen kann. Und das ist häufig einfach die Person, mit der das Kind mehr Zeit verbringt und mit der das Kind sich sicher fühlt. Doch das bedeutet nicht, dass der Papa oder eine andere Bezugsperson nicht in der Lage wäre, diese Sicherheit zu geben.

Weiterhin kann es auch gut sein, dass es einfach eine Gewohnheitssache ist. Das Kind hat sich daran gewöhnt, dass Mama die Einschlafbegleitung übernimmt. Aber wie jede Gewohnheit kann auch diese durch behutsame Schritte geändert werden.

Stillen und Einschlafen: Kein Hindernis für Papa

Oft kommt die Frage auf: „Muss ich abstillen, damit mein Partner das Baby ins Bett bringen kann?“ Die kurze Antwort ist: Nein, das Stillen ist nicht das Problem. Natürlich verbindet das Baby das Stillen oft mit dem Einschlafen, aber das bedeutet nicht, dass nur Mama das Kind in den Schlaf begleiten kann.

Vielmehr spielt hier das bereits erwähnte Bindungsverhalten eine Rolle. Babys orientieren sich an der Person, von der sie gelernt haben, dass diese ihre Bedürfnisse am schnellsten und besten erfüllt. Das ist meistens die Mutter, weil sie in den ersten Lebensmonaten durch das Stillen und die intensive Pflege oft die primäre Bezugsperson ist.

Das Gute ist: Auch Papa kann diese Rolle übernehmen. Es geht darum, dem Kind zu zeigen, dass auch der Vater für seine Bedürfnisse da ist. Es gibt viele Wege, wie Papa seinen eigenen Platz im Einschlafritual finden kann, ohne dass das Stillen dabei eine Rolle spielt. Wie das konkret gelingt, erfährst du in meinem E-Book, das dir nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch eine praktische Anleitung enthält, wie der Übergang Schritt für Schritt sanft gestaltet werden kann.

Bindung stärken – Ein Weg zum erfolgreichen Einschlafen mit Papa

Um das Einschlafen mit Papa zu erleichtern, hilft es, die Bindung zwischen Papa und Kind zu stärken. Ein Kind lehnt den Papa nicht ab, weil es ihn weniger liebt, sondern weil es vielleicht noch nicht ganz vertraut ist mit der Situation. Bindung ist hier der Schlüssel, um das Vertrauen zu stärken.

Was hilft, die Bindung zwischen Papa und Kind zu fördern:

  • Exklusive Zeit: Papa kann regelmäßig exklusive Zeit mit dem Kind verbringen – egal, ob beim Spielen, Spazierengehen oder Kuscheln. Diese gemeinsame Zeit ohne Ablenkung stärkt das Vertrauen und das Gefühl von Geborgenheit.
  • Rituale etablieren: Rituale geben Sicherheit. Wenn der Papa eigene Rituale mit dem Kind entwickelt, die nur die beiden teilen, wird das Kind sich nach und nach wohler fühlen und ihn auch in Stresssituationen wie beim Einschlafen akzeptieren.
  • Verlässlichkeit und Geduld: Kinder brauchen Zeit, um sich an neue Situationen zu gewöhnen. Regelmäßigkeit und Geduld sind hier wichtig. Papa sollte regelmäßig Teil der Einschlafroutine sein, damit das Kind sich an diese neue Rolle gewöhnt.

Manchmal ist es einfach eine kleine Umstellung im Alltag, die schon viel bewirken kann. Die Bindung zum Kind zu stärken, kann ein erster Schritt sein um auch in der Einschlafsituation akzeptiert zu werden. Verschiedene Möglichkeiten dazu findest du in diesem Blog Artikel: Eine gute Bindung zum Baby aufbauen

Fazit: Papa kann das auch

Das Einschlafen mit Papa klappt vielleicht nicht sofort – und das ist völlig in Ordnung. Es braucht Zeit, Geduld und das Vertrauen des Kindes. Doch wenn ihr behutsam vorgeht, wird auch Papa bald genauso wie Mama als sicherer Einschlafbegleiter akzeptiert werden.

Als Eltern tut ihr bereits das Beste, um für euer Kind da zu sein. Wenn ihr dabei etwas Unterstützung braucht, könnt ihr in meinem E-Book eine detaillierte Anleitung finden, wie der Übergang sanft gelingen kann – ohne Druck und mit viel Liebe.

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Einschlafen ohne Mama

Baby richtig anziehen im Winter: So schläft dein Kind warm und sicher

Baby richtig anziehen im Winter: So schläft dein Kind warm und sicher

Mit dem Winter kommen nicht nur kalte Temperaturen, sondern auch viele Fragen zum Thema Schlafkleidung für Babys. Stehst du auch vor der Herausforderung: „Wie ziehe ich mein Baby im Winter zum Schlafen an, ohne dass es friert oder schwitzt?“ Diese Frage sorgt oft für Unsicherheit. In diesem Blogbeitrag möchte ich als erfahrene Schlafberaterin meine besten Tipps mit dir teilen, wie du dein Baby oder Kleinkind im Winter optimal für den Schlaf anziehen kannst.

Warum es wichtig ist, die richtige Schlafkleidung im Winter zu wählen

Die richtige Schlafkleidung spielt im Winter eine große Rolle für das Wohlbefinden deines Babys. Ein frierendes oder schwitzendes Kind schläft unruhiger, wacht öfter auf und signalisiert dir, dass es nicht die richtige Schlafumgebung hat. Dazu kommt, dass die Angst vor Überhitzung (ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod) viele Eltern verunsichert.  Um sicherzustellen, dass dein Kind gut und sicher schläft, ist es wichtig, auf die richtige Balance zwischen Wärme und Luftdurchlässigkeit zu achten.

Baby wacht oft auf

PDF für 0€: Darum wacht dein Baby so oft auf

Meine persönliche Empfehlung auch für den Winter:

Naturmaterialien. Ein Schlafsack aus Wolle und darunter ein Wolle/Seide Body und Schlafanzug aus Wolle/Seide war für mich der gamechanger schlechthin. Das Material ist temperaturausgleichend: Die Wolle kann Wärme speichern falls sie benötigt wird (super für kleine Babys, die ihre Temperatur noch nicht so gut halten können) und überschüssige Wärme nach außen abgeben. Der Seidenanteil wirkt kühlend. Außerdem ist das Material feuchtigkeitsregulierend. Besonders Wolle kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abtransportieren, sie fühlt sich nicht klamm an und trocknet sehr schnell. Dein Kind schwitzt also nicht so schnell und wenn, ist es nicht klatschnass geschwitzt.

Ich hatte mich nachts ziemlich verrückt gemacht und ständig gefühlt ob meine Tochter zu warm oder zu kalt ist. Nach dem Wechsel auf Wollschlafsäcke war sie immer mollig warm, aber nie verschwitzt. Das hat mir meine Nächte echt erleichtert. Die Wollsachen sind leider nicht so gut waschbar, aber im Wollwaschgang hat es bei uns immer gut geklappt und war kein extrem großer Aufwand.

Mehr über den perfekten Babyschlaf und viele Tipps findest du auch in meinem E-Book, das dir dabei hilft, die Schlafgewohnheiten deines Kindes zu optimieren und eure Nächte so entspannt wie möglich zu gestalten.

So ziehst du dein Baby im Winter richtig an: Meine besten Tipps

1. Raumtemperatur: Ideale Bedingungen für einen sicheren Schlaf

Natürlich spielt es eine große Rolle wie warm es in eurem Schlafzimmer bzw. Kinderzimmer ist. Meine persönliche Empfehlung ist, das Zimmer nicht zu heizen und möglichst bei offenem Fenster (gekippt) zu schlafen. Oder vor dem Schlafen geht gut durchzulüften. Das Baby sollte allerdings nicht im Zug liegen. Die aktuelle Empfehlung (auch zur Vermeidung des plötzlichen Kindstod) sind 18°C Raumtemperatur. Weiterhin wird empfohlen auf eine Decke zu verzichten und das Kind lieber im Schlafsack schlafen zu lassen. Der Schlafsack bietet außerdem den Vorteil, dass er nicht weggestrampelt werden kann und das Kind so immer warm eingepackt ist. Außerdem fällt es vielen Kindern im Schlafsack schwerer sich auf den Bauch zu drehen und sie bleiben zum Schlafen auf dem Rücken liegen, was auch einer Empfehlung zur Vermeidung von SIDS (plötzlicher Kindstod) entspricht.

2. Anziehen nach dem Zwiebelprinzip

Je kühler es im Zimmer ist, je mehr Schichten benötigt dein Baby. Wenn dein Kind mehrere Schichten trägt, kannst du nachts reagieren und evtl. etwas ausziehen, wenn deinem Kind zu warm ist. Die Temperatur deines Kindes fühlst du am besten im Nacken.  Zum Schlafen eine Mütze zu tragen ist nicht nötig. Das kann sogar gefährlich werden. Babys geben überschüssige Hitze über den Kopf ab. Durch das Tragen einer Mütze wird das evtl. verhindert und kann sogar zu Überhitzung führen.

Eine mögliche Kombination für den Winter könnte so aussehen:

  • Unterhemd oder Body (am besten aus Wolle/Seide)
  • Schlafanzug
  • Schlafsack

Mein persönlicher Tipp: Ich schwöre auf Schlafanzüge und Bodys aus Wolle/Seide. Sie sind temperaturregulierend, nehmen Feuchtigkeit auf und trocknen schnell, sodass dein Baby auch in schwitzigen Phasen immer angenehm temperiert bleibt. Besonders der Flexi-Body vom „Grünen Glück“ hat mein Leben als Mutter revolutioniert – er lässt sich teilen, sodass du im Fall eines Windelunfalls nur das Unterteil wechseln musst.

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3. Der Schlafsack: Ein Must-have für den Winter

Im Winter ist ein hochwertiger Schlafsack unverzichtbar. Er hält dein Baby zuverlässig warm, ohne dass es sich freistrampeln kann, und reduziert das Risiko, dass sich dein Kind im Schlaf auf den Bauch dreht. Aber welcher Schlafsack ist der richtige? Hier kommt der TOG-Wert ins Spiel. Er gibt an, wie warm der Schlafsack ist:

  • 16-20°C: Schlafsäcke mit 2,5 TOG sind ideal.
  • Unter 16°C: Wähle einen Schlafsack mit 3,5 TOG.

Die Angaben variieren je nach Hersteller und natürlich kommt es auch darauf an, wie klein euer Baby ist und wie sein Kälteempfinden ist. Wichtig ist sich immer wieder bewusst zu machen, dass nur weil ich friere, kann es meinem Kind trotzdem zu warm sein. Meine Tochter schläft noch ohne Decke während ich schon mit Wärmflasche unter die Daunendecken krieche…

Meine Empfehlung: Der Schlafsack von Reiff aus Wolle ist mein persönlicher Favorit. Er hält dein Kind warm, ohne zu überhitzen, und besteht aus natürlichen Materialien, die die Temperatur optimal regulieren. Das Beste: Er hat nicht den „Michelin-Männchen-Effekt“, sondern bleibt leicht und flexibel – perfekt für kleine Entdecker!

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4. So prüfst du, ob dein Baby zu warm oder zu kalt ist

Du kannst ganz einfach feststellen, ob deinem Baby zu warm oder zu kalt ist indem du mit deinen Fingern im Nacken deines Kindes fühlst. Der sollte angenehm warm sein. Ist er sehr heiß oder gar schwitzig, ist dein Kind zu warm eingepackt und du solltest eine Schicht ausziehen. Händchen und Füßchen sind nicht aussagekräftig. Die können schon mal sehr kühl sein, dass bedeutet nicht automatisch, dass deinem Kind kalt ist.

Fazit: So ziehst du dein Baby im Winter zum Schlafen an

Die perfekte Schlafkleidung für den Winter hängt von der Raumtemperatur, dem individuellen Wärmeempfinden deines Babys und den verwendeten Materialien ab. Lüfte regelmäßig, nutze das Zwiebelprinzip, setze auf Naturmaterialien und achte darauf, dass der Nacken deines Babys immer angenehm warm ist. Mit diesen einfachen Tipps schaffst du die optimalen Bedingungen für ruhige Winternächte – sowohl für dein Baby als auch für dich.

Wenn du noch mehr Tipps und detaillierte Anleitungen zum Thema Baby- und Kleinkindschlaf suchst, dann empfehle ich dir mein E-Book „Tipps und Tricks für entspannte Nächte. Darin findest du alles, was du wissen musst, um den Schlaf deines Kindes zu verbessern.

Hast du noch Fragen? Hinterlasse gerne einen Kommentar.

 

 

 

 

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Wenn die Einschlafbegleitung ewig dauert

Wenn die Einschlafbegleitung ewig dauert

Kennst du das, wenn die Einschlafbegleitung ewig dauert? Du liegst eine gefühlte Ewigkeit neben deinem Kind, doch das Einschlafen will einfach nicht klappen. Du fragst dich wofür es es eigentlich gut ist, das Kind Abend für Abend in den Schlaf zu begleiten? In diesem Blog Beitrag erfährst du:

  • Die Einschlafbegleitung – positive Auswirkungen
  • Lange Einschlafbegleitung? Das darf so sein
  • Gründe dafür, dass es besonders lange dauert
  • Wie findet mein Kind leichter in den Schlaf – 6 Tipps
  • Wann kann mein Kind alleine einschlafen?

Die Einschlafbegleitung – positive Auswirkungen

Hier ist es wichtig, dass du weißt, wie viele positive Auswirkungen die Einschlafbegleitung auf dein Kind hat. Wenn dein Kind lernt, dass es immer liebevoll in den Schlaf begleitet wird, verbindet es den Schlaf mit etwas Positivem. Zusätzlich stärkt die liebevolle Begleitung in den Schlaf das Urvertrauen und den Selbstwert. Gleichzeitig hat die Einschlafbegleitung eine positive Auswirkung auf die Bindung bzw. hilft, eine sichere Bindung aufzubauen.

Lange Einschlafbegleitung? Das darf so sein

Ganz normal ist, wenn

  • dein Kind nicht allein sein will
  • dein Kind Körperkontakt braucht
  • eine Dauer von 30- 45 Minuten um in den Schlaf zu finden
  • dein Kind beim Stillen oder beim Flasche trinken einschläft
  • dein Kind vorm Einschlafen weint. Viele Babys bauen auf diese Weise Stress ab, Solange das Weinen begleitet wird, ist das nicht per se etwas schlechtes. Babys und Kinder dürfen weinen
  • es länger dauert, da dein Kind gerade große Entwicklungsschritte (motorisch oder kognitiv) macht
  • dein Kind eine bestimmte Person bei der Einschlafbegleitung vorzieht

Darf die Einschlafbegleitung bei euch nur Mama übernehmen? Dann schau dir gerne diese 5 Schritte zum Einschlafen mit Papa an

Einschlafen mit Papa PDF 0€

Für unsere Steinzeitbabys (zumindest die meisten) ist die Begleitung in den Schlaf durch eine Bezugsperson ein Bedürfnis. Das Einschlafen bei einer Bezugsperson vermittelt Sicherheit und erfüllt das Nähebedürfnis. Oft wollen Kinder besonders gerne mit direktem Körperkontakt in den Schlaf begleitet werden. Körperkontakt erfüllt ebenfalls das Bedürfnis nach Nähe und vermittelt Sicherheit. Der (ruhige) Herzschlag der begleitenden Person hat meist eine beruhigende Wirkung auf das Kind. Es ist also essentiell, dass die Person, die das Kind in den Schlaf begleitet, ruhig und entspannt ist. Stress und Aufregung kann das Kind spüren und das Einschlafen wird schwieriger. Eine ruhige Begleitung überträgt sich allerdings ebenfalls.

Gründe dafür, dass die Einschlafbegleitung besonders lange dauert

  1. Der Schlafbedarf  Es kann sein, dass die Schlafzeiten nicht passen, dein Kind noch nicht müde ist, oder schon übermüdet. Der Schlafbedarf verändert sich im Laufe der Zeit und es sind immer mal wieder Anpassungen nötig bezüglich der Anzahl der Schläfchen, der Schlafdauer und der Schlafzeiten. Kennst du den aktuellen Schlafbedarf von deinem Kind? Wie du ihn ermitteln kannst, erfährst du hier 
  2. Negative Gefühle gegenüber dem Schlafort Das Schlafengehen wird herausgezögert, weil das Kind sein Bett als negativen Ort empfindet, an dem es alleine gelassen wird
  3. Qualitätszeit mit den Eltern Das Kind hat am Tag zu wenig Qualitätszeit (Exklusiv Zeit) mit den Eltern. Es versucht abends nachzuholen, was tagsüber zu kurz kam. Von Qualitätszeit / Exklusiv Zeit ist so oft die Rede. Oder vom Füllen des Bindungstankes. Was bedeutet das denn genau?
    Oft läuft im Alltag alles nebenher. Man spielt und checkt noch mal kurz WhatsApp oder Instagram. Man sammelt nebenbei ein paar Spielzeuge in die Kiste, lässt noch mal kurz einen Kaffee raus….
    Es kann sein, dass dein Kind das sehr stark wahrnimmt. Dass es spürt, wenn dein Fokus nicht uneingeschränkt auf ihm liegt.
    Daher nimm dir ruhig bewusst Zeit, um dich ausschließlich mit deinem Kind zu beschäftigen. Ohne jegliche Ablenkung mit 100 prozentiger Aufmerksamkeit beim Kind. So können tolle Gespräche entstehen, oder neue Familienrituale.
    Es muss auch gar nicht immer spielen sein. Ein Gespräch mit interessiertem Nachfragen zu einem gemalten Bild oder einer Bastelei, ein Ausflug, zusammen in die Badewanne. Findet etwas, dass euch und eurer Familie gut tut.
  4. Aktuelle Gefühlslage des Kindes Schau gerne mal hin, ob sich im Leben deines Kindes gerade etwas Großes abspielt. Eingewöhnung, Umzug, Schwangerschaft / Geburt eines Geschwisterkindes
  5. Keine Routinen/ Rituale Rituale sind ein wichtiger Bestandteil im Leben der meisten Babys und Kindern. Sie können dazu beitragen, dass Kinder sich sicherer und geborgener fühlen und ihre Entwicklung positiv beeinflussen. Allerdings ist auch das sehr individuell. Viele Kinder profitieren von festen Strukturen, Abläufen und wiederkehrenden Ritualen. Dadurch erhalten die Kinder Klarheit und wissen genau, was als nächstes passieren wird. Das gibt ihnen Orientierung und dadurch fühlen sich die Kinder sicher. Gleichzeitig ist ein immer gleiches Ritual eine gute Einstimmung auf den Schlaf. Es signalisiert dem Kind und seinem Körper, dass es runterfahren kann und bald Zeit zum
    Schlafen ist. Mehr zum Thema Routinen/Rituale kannst du hier nachlesen.

Wie findet mein Kind leichter in den Schlaf? 6 Tipps

  1. Bewegung Kinder sollten sich am Tag ausreichend bewegen. Die WHO sagt dazu: Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren brauchen über den Tag verteilt mindestens 180 Minuten Bewegung verschiedenster Art. Dabei sollten sowohl leichtere als auch anstrengendere Aktivitäten unternommen werden. Bewegung an der frischen Luft ist gesund und hat positive Auswirkungen. Was uns zum zweiten Punkt bringt.
  2. Raus gehen Im Winter ist der Wechsel zwischen der warmen Luft indoor und kalter Luft draußen gut für das Immunsystem. Gleichzeitig wird der Kreislauf angeregt und auch der Stoffwechsel. Das tut auch übermüdeten Eltern gut. Studien haben außerdem gezeigt, dass gerade jüngere Säuglinge besser schlafen, wenn sie viel draußen sind. Viel frische Luft und Tageslicht (draußen) helfen dem kindlichen Körper beim einordnen von Tag und Nacht. Die aktuelle Empfehlung für Kinder sind täglich mindestens 2 Stunden draußen. Ja. Das ist nicht immer umsetzbar. Aber auch kürzere Zeiten haben einen positiven Effekt. Wenn wir nachmittags noch etwas einkaufen wollen, lassen wir meist das Auto stehen und gehen zu Fuß und meine Tochter fährt Roller oder Fahrrad. So hat sie sich noch einmal etwas bewegt und war zumindest ein bisschen an der frischen Luft. Und mir tut der Spaziergang zum Laden auch gut. Besonders dann, wenn die Tage stressig sind.
    Auch das Spielen an der frischen Luft wirkt sich nicht nur positiv auf den Schlaf aus. Es fördert die Kreativität, reduziert Stress und ist gut für das Immunsystem.
  3. Keine Bildschirme Wenn sich das Einschlafen schwierig gestaltet, sollte die Pause zur letzten Bildschirmnutzung möglichst lang sein. Evtl. sollte sogar ganz darauf verzichtet werden. Ich bin absolut keine Gegnerin von Medien. Auch bei mir ist der TV manchmal der Babysitter wenn ich etwas erledigen muss, oder einfach etwas Zeit für mich benötige. Trotzdem lohnt es sich auf den Medienkonsum zu achten, wenn beim Schlafen Schwierigkeiten bestehen. Manche Kinder reagieren stark auf die Mediennutzung und die Abendroutine und das Einschlafen werden deutlich leichter, wenn die Pause zur letzten Bildschirmpause länger ist, oder für eine Weile gar keine Medien genutzt werden. 
  4. Nahrung Natürlich sollte dein Kind satt sein, um gut in den Schlaf zu finden. Hier kann es Sinn machen darauf zu achten, dass abends keine Dinge verzehrt werden die den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Beim Stillen und Flasche geben gilt Füttern nach Bedarf. Wenn du Sorge hast, dass das Einschlafstillen oder Einschlafen mit der Flasche nicht gut wäre, lies gerne diesen Blog Beitrag: Einschlafstillen
  5. Meine Ruhe ist deine Ruhe Kinder benötigen Co-Regulation um sich zu regulieren. Das heißt, um ein Kind runterzufahren und es in den Schlaf zu begleiten ist es wichtig, dass auch die begleitende Person ruhig ist und nicht unter Strom steht. Hier kann es helfen bestimmte Atemtechniken anzuwenden oder sich ein paar Achtsamkeitsübungen anzueignen.
  6. Sicherheit Umso sicherer und geborgener sich ein Kind fühlt, umso leichter fällt es ihm sich zu entspannen und in den Schlaf zu gleiten. Viele Kinder benötigen daher direkten Körperkontakt zu einer Bezugsperson. Das ist ganz natürlich und sollte möglichst erfüllt werden.
  7. Draußen sein Besonders in der Natur hilft, auch den Kopf frei zu bekommen und wirkt sich somit auf die Stimmung aus.
    Also schnappt euch eure kleinen und ab nach draußen.

Wann kann mein Kind alleine einschlafen?

Das ist sehr individuell. Manche Kinder wollen schon sehr früh, dass die Eltern raus gehen, mit manchen kann man es üben. Manche benötigen auch im Schulalter noch Begleitung. Das ist ok. Es gibt hier keine Zeitangabe, ab der das Einschlafen alleine klappen muss. Es muss auch nicht schon im Babyalter geübt werden.

Bei älteren Kindern kann man allerdings durchaus versuchen, ob es angenommen wird. Bspw. indem man dem Kind sagt: „Ich räume kurz die Spülmaschine aus und bin gleich wieder da.“ Wenn das gut angenommen wird, kann man die Zeiträume ausweiten. Falls das Kind weint und auf keinen Fall alleine bleiben möchte, ist es wahrscheinlich noch nicht so weit und ihr könnt es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen.

In den Schlaf begleitet zu werden sorgt dafür, dass das Kind eine positive Einstellung zum Schlaf entwickelt und sich sicher und umsorgt fühlt. Das Kinder abends das Bedürfnis nach Nähe haben, ist angeboren. Dieses Bedürfnis ist auch im 2. und 3. Lebensjahr noch vorhanden. Allerdings stehen die Chancen gut, dass Kinder zwischen 3 und 5 Jahren alleine einschlafen können.

Meine besten Tipps & Tricks für entspannte Nächte bekommst du in meinem E-Book zum Baby- und Kleinkindschlaf

Schlafbedarf und Wachzeiten richtig abstimmen – dein Weg zu entspannteren Nächten

Schlafbedarf und Wachzeiten richtig abstimmen – dein Weg zu entspannteren Nächten

Kennst du die Tabellen, die beschreiben wie oft und wie viel Kinder schlafen sollen? Es gibt Tabellen zu der Anzahl der Schläfchen, zum Schlafbedarf und zu den Wachzeiten zwischen den Schläfchen. Das kann ganz schön verunsichern. In diesem Beitrag erfährst du, wie du solche Angaben nutzen kannst, um den Schlaf deines Kindes zu verbessern.

Der Umgang mit Schlafbedarfstabellen: Orientierung oder Stress?

Schlafbedarfstabellen, die vorschlagen, wie oft und wie lange Kinder schlafen sollen, können auf den ersten Blick hilfreich sein. Sie geben Eltern eine Orientierung, wie viel Schlaf ihr Kind ungefähr in welchem Alter benötigen könnte. Doch gleichzeitig führen sie oft zu Stress, wenn das eigene Kind nicht in diese Vorgaben passt.

Die Realität sieht so aus: Jedes Kind ist einzigartig und der Schlafbedarf variiert stark von Kind zu Kind. Manche Babys brauchen mehr Schlaf, andere weniger. Diese Individualität sollte berücksichtigt werden, wenn du solche Tabellen nutzt. Tabellen, die den Schlafbedarf, die Anzahl der Schläfchen oder die Wachzeiten zwischen den Schläfchen darstellen, sind eine Orientierung, kein festes Regelwerk. Sie können dir helfen, eine grobe Richtung zu finden, aber du solltest immer auf die individuellen Bedürfnisse deines Kindes achten. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus. In meinem E-Book erkläre ich dir, wie du die individuellen Schlafbedürfnisse deines Kindes verstehst und darauf reagieren kannst.

Der Schlafbedarf

Zum Thema wie viel Schlaf ein Kind in welchem Alter benötigt, gibt es viele Infos. Der Schlafbedarf ist allerdings sehr individuell und es gibt keine pauschale Angabe, wie viel Schlaf ein Kind benötigt. Neugeborene schlafen im Schnitt 17 von 24 Stunden. Das ist ganz schön viel und entspricht der Vorstellung, dass Babys ja die ganze Zeit schlafen. Die Spannbreite liegt allerdings zwischen 9 und 19 Stunden. Es kann also gut sein, dass dein Baby mehr oder viel weniger Schlaf benötigt, als in irgendwelchen Tabellen angegeben ist. Diese Werte sind Durchschnittswerte. Lass dich dadurch bitte nicht verunsichern.

Empfehlenswert ist es, Kinder nach Bedarf schlafen zu lassen also dann, wenn sie müde sind. Tipps wie länger wach lassen, damit das Kind nachts mehr schläft sind nicht hilfreich. Im Gegenteil. Das kann dazu führen, dass dein Kind in die Übermüdung rutscht und der Nachtschlaf dadurch schlechter wird. Ich würde im ersten Jahr auch nicht empfehlen ein Kind zu wecken, um den Schlaf zu verbessern. Auch das bewirkt oft das Gegenteil. Hier kann natürlich individuell mal eine andere Empfehlung fallen, wenn die Umstände passen. Aber als pauschale Empfehlung ist wecken für mich keine Option.

Wie bestimme ich den aktuellen Schlafbedarf meines Kindes?

Da der Schlafbedarf so individuell ist und sich auch immer wieder verändert kann es sinnvoll sein, den aktuellen Bedarf deines Kindes zu bestimmen. Das empfehle ich nur, wenn auch ein Grund dafür da ist. Wenn also Herausforderungen beim Thema Schlaf da sind. Besonders hilfreich kann das sein, wenn die Einschlafbegleitung lange dauert, das Kind sehr früh wach wird oder nachts für einen längeren Zeitraum regelmäßig Wachphasen auftreten. Dann ist es sinnvoll, den aktuellen Schlafbedarf mit Hilfe eines Schlafprotokolls zu
ermitteln. Das geht so:

1. Du führst für ca. 7 Tagen ein Schlafprotokoll. Notiere dir wie viel am Tag
geschlafen wird und wie viel in der Nacht. Falls es in der Nacht längere Wachphasen
gibt, notiere auch diese.
2. Nun errechnest du für jeden Tag die Gesamtschlafzeit. Also Tagschlaf +
Nachtschlaf abzüglich evtl. längerer Wachzeiten. Stillpausen werden nicht
berücksichtigt.
3. Addiere die Gesamtschlafzeiten und teile sie durch die 7 Tage. Nun hast du den
durchschnittlichen Schlafbedarf deines Kindes.
Angenommen dein Ergebnis sind 12 Stunden Schlafbedarf und dein Kind macht
noch 1 Schläfchen am Tag von ca. 2 Stunden.
Das bedeutet gleichzeitig, dass noch 10 Stunden für den Nachtschlaf bleiben. Wenn
dein Kind also um 20 Uhr schlafen geht, steht es sehr wahrscheinlich immer schon
um 6 auf.
Falls dein Kind allerdings jeden Tag erst um 8 Uhr aufsteht, geht es wahrscheinlich
erst gegen 22.00 Uhr ins Bett.

Wachzeiten zwischen den Schläfchen

Zur Orientierung ist es oft hilfreicher, sich an die Wachzeiten zu halten. Also immer rechtzeitig ein Schläfchen anzubieten. Übermüdete Kinder schlafen nicht, denn Übermüdung führt zu Stress und zur Ausschüttung von Stresshormonen. Wer gestresst ist, kann nicht schlafen. Das kann auch ein Grund dafür sein, dass die Einschlafbegleitung sehr lange dauert.  Also achtet darauf, dass euer Kind tagsüber nicht zu lange wach ist. Die Zeiten werden oft überschätzt. Oft schlafen Kinder die tagsüber ausreichend schlafen auch nachts besser. Hier findest du eine Übersicht über die durchschnittlichen Wachzeiten zwischen den Schläfchen.

Wachzeiten (Zeit zwischen zwei Schläfchen)
0-6 Wochen ca 1 Stunde
6-16 Wochen ca 1,5 Stunden
4-6 Monate 1,5 – 2 Stunden
6-9 Monate 2 – 2,5 Stunden
9-12 Monate 2,5 – 3 Stunden.

Das beinhaltet schon die Zeit, die dein Baby zum Wach werden und dann auch zum
Wiedereinschlafen benötigt.
Aber Achtung:
Auch diese Zeiten können variieren und sollten nur als Orientierung dienen. Achte
darauf, was dein Kind braucht.

Anzahl der Schläfchen

Wie viele Schläfchen ein Kind pro Tag macht und wie lang die einzelnen Schläfchen sind ist ganz unterschiedlich. Als Faustregel gilt: Die meisten Kinder sind mit ca. 18 Monaten bei einem Mittagsschlaf angekommen.

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