14. Nov 2024 | Allgemein, Bindung, Einschlafbegleitung, Einschlafen
Das Thema Schlaf ist für Eltern von Babys und Kleinkindern oft eine große Herausforderung. Besonders wenn man bindungsorientiert begleitet ist es wichtig, sanfte Wege zu finden, um das Einschlafen zu erleichtern und für eine entspannte Schlafsituation zu sorgen. Rituale und Routinen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie geben Babys und Kleinkindern Sicherheit, Orientierung und helfen ihnen, sich auf den Schlaf vorzubereiten. In diesem Artikel erfährst du, wie du sanfte Rituale etablieren kannst und welche Strategien sich bewährt haben, um deinem Kind das Einschlafen zu erleichtern.
Warum sind Rituale für Kinder so wichtig?
Rituale sind nicht nur für Erwachsene eine wertvolle Stütze im Alltag, sondern besonders für Babys und Kleinkinder von großer Bedeutung. Durch wiederkehrende Rituale fühlen sich Kinder sicherer und geborgener, da sie genau wissen, was als nächstes passiert. Gerade in der Zeit vor dem Schlafengehen hilft eine klare Abfolge von Aktivitäten dabei, den Übergang vom aktiven Tag zum ruhigen Schlaf zu erleichtern.
Rituale und Routinen sind ein wichtiger Bestandteil im Leben der meisten Babys und Kindern. Sie können dazu beitragen, dass Kinder sich sicherer und geborgener fühlen und ihre Entwicklung positiv beeinflussen. Allerdings ist auch das sehr individuell. Viele Kinder profitieren von festen Strukturen, Abläufen und wiederkehrenden Routinen und Ritualen. Dadurch erhalten die Kinder Klarheit und wissen genau, was als nächstes passieren wird. Das gibt ihnen Orientierung und dadurch fühlen sich die Kinder sicher. Gleichzeitig ist ein immer gleiches Ritual eine gute Einstimmung auf den Schlaf. Es signalisiert dem Kind und seinem Körper, dass es runterfahren kann und bald Zeit zum Schlafen ist.
Ein gut gestaltetes Ritual kann:
- die Sicherheit und Geborgenheit deines Kindes fördern,
- den Übergang vom aktiven Tagesgeschehen zum Schlaf erleichtern,
- Stress und Überforderung bei deinem Kind reduzieren,
- und langfristig zu einem besseren Schlaf beitragen.
Als bindungsorientierte Eltern liegt es euch wahrscheinlich am Herzen, auf die individuellen Bedürfnisse eures Kindes einzugehen. Dabei gibt es kein „richtig“ oder „falsch“ – was für die eine Familie funktioniert, muss nicht zwingend bei einer anderen ebenso gut klappen. Es ist wichtig, Routinen zu finden, die zu eurer familiären Dynamik passen und gleichzeitig den individuellen Bedürfnissen deines Kindes gerecht werden.
Die Struktur eines Einschlafrituals: Weniger ist oft mehr
Ein häufiges Missverständnis ist, dass ein aufwendiges Ritual nötig sei, um das Kind auf den Schlaf vorzubereiten. Tatsächlich kann weniger oft mehr sein. Zu viel Input oder zu viele Aktivitäten vor dem Schlafengehen können dein Kind eher überreizen, anstatt es zur Ruhe zu bringen. Gleichzeitig kann ein immer gleicher Ablauf dabei helfen, den Einschlafprozess zu erleichtern. Dabei ist es nicht so wichtig, feste
Uhrzeiten einzuhalten. Wichtiger ist, dass die Abfolge der Dinge immer gleich bleibt. Also bspw. Waschen, Wickeln, Schlafanzug anziehen, Licht
aus, Milch trinken. Welche Bestandteile euer Ritual hat, bleibt euch überlassen. Oft ist weniger mehr. Unterschiedliche Bezugspersonen können (nicht müssen) unterschiedliche Rituale haben. Unsere Kinder sind sehr kompetent und können das auseinander halten. Nicht alle Kinder benötigen zwingend feste Rituale oder Abläufe. Auch das ist ok. Achtet gerne darauf, was zu eurer Familie passt. Ein Abend- oder Einschlafritual soll euch allen Spaß machen und keinen Stress erzeugen.
Ein einfaches Ritual könnte so aussehen:
- Waschen oder Baden: Ein beruhigendes Bad kann dabei helfen, das Kind zu entspannen. Alternativ kann das Waschen im Gesicht und an den Händen ebenfalls eine gute Einstimmung auf den Schlaf sein.
- Wickeln und Umziehen: Das Wechseln in den Schlafanzug oder Schlafsack ist ein klares Signal, dass es nun Zeit für das Bett ist.
- Zähneputzen: Auch wenn Zähneputzen manchmal zu einem stressigen Moment werden kann, ist es wichtig, es fest in die Routine zu integrieren.
- Lesen oder Singen: Eine kurze Geschichte oder ein ruhiges Schlaflied hilft vielen Kindern, sich zu entspannen und innerlich „runterzufahren“.
- Stillen oder Kuscheln: Gerade für jüngere Babys ist das nächtliche Stillen oft ein wichtiger Teil des Einschlafrituals. Ältere Kinder profitieren vielleicht eher von einer Kuschelrunde, bevor das Licht ausgeht.
Auch bei einem immer gleichen Ablauf dürfen Eltern natürlich flexibel bleiben. Tag war super anstrengenden und Zähne putzen wird zum Machtkampf? Dann fällt es eben mal aus. Kind ist schon in Straßenklamotten eingeschlafen und schlummert tief und fest? Dann ziehe ich den Schlafsack über die Sachen und es gibt keinen Schlafi heut. So what? Bleib hier gerne flexibel und vor allem sanft. Hinterfragen, warum dir ein bestimmter Teil sehr wichtig ist und schaue, ob es wirklich notwendig ist.
Wichtige Bestandteile eines gelungenen Rituals
Es gibt einige Elemente, die sich in vielen Familien als besonders wertvoll herausgestellt haben. Dabei solltest du jedoch immer im Blick behalten, dass jedes Kind unterschiedlich ist und sich die Bedürfnisse im Laufe der Zeit ändern können.
Wenn das Einschlafen regelmäßig sehr lange dauert, lies gerne hier: Wenn die Einschlafbegleitung ewig dauert
1. Körperliche Nähe und Geborgenheit
Babys und Kleinkinder brauchen in der Regel sehr viel körperliche Nähe, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Gerade vor dem Schlafengehen kann diese Nähe helfen, zur Ruhe zu kommen. Körperliche Nähe kann auf unterschiedliche Weise ausgedrückt werden:
- Stillen oder Fläschchen geben
- Kuscheln im Bett oder auf dem Arm
- Berührungen wie Streicheln oder sanftes Kitzeln
- Tragen in Tragehilfe oder Tuch
Es ist wichtig, dass dein Kind die Gelegenheit hat, vor dem Schlafen noch einmal intensive körperliche Nähe zu dir zu suchen. Dies hilft ihm, sich geborgen zu fühlen und signalisiert, dass es sicher ist, zur Ruhe zu kommen. Dein Kind in den Schlaf zu stillen oder in den Schlaf zu tragen kann auch ein schönes Ritual sein und muss nicht verändert werden, solange es für euch so passt. Es darf aber natürlich verändert werden, wenn es für euch nicht mehr angenehm ist. Hier ist es wichtig zu unterscheiden was ein Bedürfnis ist und was ist Gewohnheit. Mehr zu diesem Thema erfährst du in meinem Webinar zum Babyschlaf im 1. Jahr.
2. Ruhige und entspannte Atmosphäre schaffen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schaffung einer ruhigen Atmosphäre. Der Übergang von den lebhaften Aktivitäten des Tages zur Entspannung am Abend sollte so sanft wie möglich gestaltet werden. Das bedeutet, dass es sinnvoll sein kann, alle elektronischen Geräte wie Fernseher oder Tablets auszuschalten und laute Geräusche zu minimieren.
Dimme das Licht und nutze vielleicht eine kleine Nachtlampe, um eine entspannte Umgebung zu schaffen. Auch sanfte Musik oder ein Hörspiel in leiser Lautstärke können dabei helfen, dein Kind in eine ruhige Stimmung zu versetzen. Bei kleineren Babys ist weißes Rauschen oft ein Gamechanger.
Weißes Rauschen Soundmaschine
3. Verlässlichkeit und Beständigkeit
Kinder brauchen Beständigkeit, um sich sicher zu fühlen. Das bedeutet jedoch nicht, dass alles immer strikt nach Plan laufen muss. Flexibilität ist ebenso wichtig, besonders in stressigen Zeiten oder wenn euer Kind krank ist. Ein festes Ritual bedeutet nicht, dass es starr sein muss.
Eine gewisse Verlässlichkeit im Ablauf gibt deinem Kind jedoch Orientierung. Es weiß, dass nach dem Baden der Schlafanzug kommt, nach dem Schlafanzug die Geschichte, und danach das Kuscheln. Diese klare Struktur hilft, den Übergang in den Schlaf sanft zu gestalten. Vielen Kindern hilft es, diese Abläufe zu visualisieren mit einem Planer für die Abendroutine. Eine ganz einfache Version kannst du easy selber basteln.
Meine Vorlagen für den Planer zum selber basteln kannst du hier kostenlos downloaden.
4. Wahlmöglichkeiten innerhalb eines Rahmens
Ein weiterer bindungsorientierter Ansatz ist es, dein Kind in die Gestaltung des Rituals mit einzubeziehen. Kinder haben oft das Bedürfnis, selbst Entscheidungen zu treffen, besonders im Kleinkindalter, wenn das Bedürfnis nach Autonomie immer stärker wird.
Du kannst deinem Kind kleine Wahlmöglichkeiten anbieten, wie:
- Welches Schlaflied soll heute gesungen werden?
- Möchtest du den blauen oder den grünen Schlafanzug anziehen?
- Sollen wir heute das Häschen- oder das Bärenbuch lesen?
Diese Entscheidungen geben deinem Kind ein Gefühl von Kontrolle, ohne dass es die gesamte Verantwortung tragen muss. Es darf mitentscheiden, innerhalb des Rahmens, den du vorgibst.
5. Das richtige Timing finden
Viele Eltern fragen sich, ob sie feste Zeiten für das Zubettgehen einhalten sollten. Tatsächlich ist es weniger wichtig, eine genaue Uhrzeit zu haben, als vielmehr die Zeichen deines Kindes richtig zu deuten. Müdigkeitsanzeichen wie Augenreiben, Gähnen oder quengeliges Verhalten sind klare Signale, dass dein Kind bereit ist, schlafen zu gehen.
Wenn du dein Kind genau beobachtest und den Zeitpunkt für das Schlafengehen flexibel an diese Zeichen anpasst, wird es viel leichter in den Schlaf finden. Falls du unsicher bist wieviel Schlaf dein Kind benötigt und wann die richtige Zeit ist, lies gerne diesen Blog Beitrag: „Schlafbedarf und Wachzeiten richtig abstimmen“
Veränderung der Rituale: Flexibilität bewahren
Es ist völlig normal, dass sich die Bedürfnisse deines Kindes im Laufe der Zeit verändern. Was gestern noch perfekt funktioniert hat, kann morgen schon nicht mehr passen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob euer Ritual noch für alle Familienmitglieder funktioniert.
Wenn dein Kind älter wird, kann es sein, dass es sich eine neue Art der Entspannung wünscht, bevor es einschläft. Vielleicht wird das Baden irgendwann nicht mehr als beruhigend empfunden, oder es möchte lieber eine längere Geschichte hören, bevor es einschläft.
Gleichzeitig kann es sinnvoll sein, sich zu fragen, ob bestimmte Elemente eures Rituals überflüssig geworden sind. Manchmal reicht es, ein oder zwei Dinge wegzulassen, um den Ablauf zu straffen und das Einschlafen einfacher zu machen.
Bindungsorientierte Ansätze: Was tun, wenn es trotzdem schwierig ist?
Manchmal kann es trotz aller Bemühungen schwierig sein, das Einschlafen für dein Kind zu erleichtern. In solchen Momenten ist es wichtig, geduldig mit dir selbst und deinem Kind zu sein. Babys und Kleinkinder haben oft Phasen, in denen das Schlafen schwieriger wird, sei es aufgrund von Entwicklungssprüngen, Zahnen oder emotionalen Veränderungen.
Wenn es abends zu Stress oder Überforderung kommt, hilft es oft, einen Schritt zurückzutreten und zu überlegen, was für euer Kind im Moment das Beste ist. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen:
- Vielleicht hilft eine Änderung der Schlafumgebung, wie eine ruhigere Ecke im Zimmer.
- Eventuell braucht dein Kind an manchen Abenden einfach mehr Nähe, um den Tag zu verarbeiten.
- Oder das Ritual muss um ein zusätzliches Element ergänzt werden, das besonders beruhigend wirkt, wie ein sanftes Nachtlicht oder eine leise Musik im Hintergrund.
Fazit: Rituale für den guten Schlaf – Geborgenheit und Flexibilität
Rituale und Routinen sind wertvolle Werkzeuge, um den Schlaf deines Kindes/ Babys zu unterstützen und für eine entspannte Abendatmosphäre zu sorgen. Besonders für bindungsorientierte Eltern sind sanfte, liebevolle Einschlafrituale eine wunderbare Möglichkeit, ihrem Kind Sicherheit und Geborgenheit zu bieten.
Denke daran, dass Rituale individuell sind und sich an die Bedürfnisse deines Kindes anpassen sollten. Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Methode – es zählt, was für euch als Familie funktioniert.
Ritual „Der Zauberkäfer“: Ein magisches Einschlafritual für Kinder
Ein besonders liebevolles Ritual, das in vielen Familien mit Begeisterung angewendet wird, ist das Einschlafritual „Der Zauberkäfer“. Dieses Ritual basiert auf dem gleichnamigen Buch und kombiniert eine zauberhafte Geschichte mit sanften Berührungen, um deinem Kind den Übergang in den Schlaf zu erleichtern.
So funktioniert das Ritual:
In der Geschichte des „Zauberkäfers“ geht es um einen kleinen, magischen Käfer, der über den Körper deines Kindes wandert und dabei zauberhafte Spuren hinterlässt. Während du die Geschichte erzählst, lässt du deine Finger als „Zauberkäfer“ sanft über die Arme, den Rücken oder das Gesicht deines Kindes krabbeln. Diese leichten Berührungen haben eine beruhigende Wirkung und helfen deinem Kind, sich zu entspannen und sicher zu fühlen.
Das Ritual endet damit, dass der Zauberkäfer sich ganz leise verabschiedet und in einen tiefen, ruhigen Schlaf fällt – genau wie dein Kind. Es verbindet auf einzigartige Weise die beruhigende Kraft von körperlicher Nähe mit der Magie einer Fantasiegeschichte. Die sanften Berührungen wirken auf viele Kinder beruhigend und helfen, sich besser auf das Einschlafen einzulassen.
Warum „Der Zauberkäfer“ so gut funktioniert:
Dieses Ritual unterstützt nicht nur die Entspannung vor dem Schlafengehen, sondern fördert auch die Bindung zwischen Eltern und Kind durch liebevolle Berührungen. Es vermittelt Geborgenheit und Nähe, und die Geschichte bietet gleichzeitig einen schönen Übergang vom aktiven Tag zur Ruhe in der Nacht. Für Kinder, die Schwierigkeiten haben, abzuschalten, kann der „Zauberkäfer“ ein wunderbares Mittel sein, um sie sanft und liebevoll in den Schlaf zu begleiten.
Buchempfehlung: „Der Zauberkäfer“
Wenn du auf der Suche nach einem Ritual bist, das deinem Kind beim Einschlafen hilft, kann ich dir das Buch „Der Zauberkäfer“ wärmstens empfehlen. Es ist eine einfache, aber sehr wirksame Methode, um Kinder in den Schlaf zu begleiten – vor allem für Eltern, die einen bindungsorientierten Ansatz verfolgen. Du kannst das Buch direkt über meinen Shop bestellen oder hier im Blog einen Link zur Kaufseite finden.
Eure Kinder werden den „Zauberkäfer“ sicher lieben, und ihr könnt das Ritual ganz nach euren Bedürfnissen anpassen.
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Babyschlaf im Winter
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11. Okt 2024 | Babyschlaf, Bindung, Einschlafbegleitung, Einschlafen, Papa
Kennst du das? Du wünschst dir, dass der Papa abends mal das Baby ins Bett bringt, aber es klappt einfach nicht. Papa versucht es, gibt sich Mühe – aber das Kind weint oder wird unruhig und am Ende liegst doch wieder du daneben. Du bist frustriert, und Papa vielleicht auch. Aber warum funktioniert das Einschlafen mit Papa so oft nicht auf Anhieb?
Keine Sorge, es gibt Lösungen. In diesem Beitrag erfährst du, warum das Einschlafen mit Papa häufig schwieriger ist und wie ihr gemeinsam sanfte Wege finden könnt, um das Einschlafen zu erleichtern. Falls du eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung suchst, wie ihr das als Familie umsetzen könnt, empfehle ich dir mein E-Book – speziell für bindungsorientierte Familien, die mehr Leichtigkeit in das Einschlafen mit Papa bringen wollen.
Warum das Einschlafen oft nur mit Mama klappt
In vielen Familien ergibt es sich ganz von selbst, dass die Mutter die Einschlafbegleitung übernimmt. Besonders bei stillenden Müttern ist das oft der Fall. Aber auch in Familien, in denen das Baby nicht gestillt wird, neigt das Kind oft dazu, sich abends an die Mutter zu wenden. Es ist wichtig zu verstehen, dass das nicht zwangsläufig so sein muss. Beide Elternteile können die Einschlafbegleitung übernehmen, sogar abwechselnd, wenn es richtig angegangen wird.
Aber warum klappt es manchmal eben nicht? Der Schlüssel liegt oft im Bindungsverhalten, welches das Kind vor dem Einschlafen zeigt. Babys und Kleinkinder orientieren sich stark an der Person, die sie am besten kennt und bei der sie sich sicher fühlen. Und wenn ein Elternteil viel mehr Zeit mit dem Kind verbringt – häufig ist das die Mutter, wenn sie in Elternzeit ist – dann fühlt sich das Kind in ihrer Anwesenheit besonders geborgen.
Aber das bedeutet nicht, dass der Papa das nicht auch übernehmen kann. Es liegt nicht daran, dass das Baby die Mama „lieber“ hat. Babys orientieren sich an der Person, die sie in Stresssituationen – wie Müdigkeit oder Einschlafen – am besten beruhigen kann. Und das ist häufig einfach die Person, mit der das Kind mehr Zeit verbringt und mit der das Kind sich sicher fühlt. Doch das bedeutet nicht, dass der Papa oder eine andere Bezugsperson nicht in der Lage wäre, diese Sicherheit zu geben.
Weiterhin kann es auch gut sein, dass es einfach eine Gewohnheitssache ist. Das Kind hat sich daran gewöhnt, dass Mama die Einschlafbegleitung übernimmt. Aber wie jede Gewohnheit kann auch diese durch behutsame Schritte geändert werden.
Stillen und Einschlafen: Kein Hindernis für Papa
Oft kommt die Frage auf: „Muss ich abstillen, damit mein Partner das Baby ins Bett bringen kann?“ Die kurze Antwort ist: Nein, das Stillen ist nicht das Problem. Natürlich verbindet das Baby das Stillen oft mit dem Einschlafen, aber das bedeutet nicht, dass nur Mama das Kind in den Schlaf begleiten kann.
Vielmehr spielt hier das bereits erwähnte Bindungsverhalten eine Rolle. Babys orientieren sich an der Person, von der sie gelernt haben, dass diese ihre Bedürfnisse am schnellsten und besten erfüllt. Das ist meistens die Mutter, weil sie in den ersten Lebensmonaten durch das Stillen und die intensive Pflege oft die primäre Bezugsperson ist.
Das Gute ist: Auch Papa kann diese Rolle übernehmen. Es geht darum, dem Kind zu zeigen, dass auch der Vater für seine Bedürfnisse da ist. Es gibt viele Wege, wie Papa seinen eigenen Platz im Einschlafritual finden kann, ohne dass das Stillen dabei eine Rolle spielt. Wie das konkret gelingt, erfährst du in meinem E-Book, das dir nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch eine praktische Anleitung enthält, wie der Übergang Schritt für Schritt sanft gestaltet werden kann.
Bindung stärken – Ein Weg zum erfolgreichen Einschlafen mit Papa
Um das Einschlafen mit Papa zu erleichtern, hilft es, die Bindung zwischen Papa und Kind zu stärken. Ein Kind lehnt den Papa nicht ab, weil es ihn weniger liebt, sondern weil es vielleicht noch nicht ganz vertraut ist mit der Situation. Bindung ist hier der Schlüssel, um das Vertrauen zu stärken.
Was hilft, die Bindung zwischen Papa und Kind zu fördern:
- Exklusive Zeit: Papa kann regelmäßig exklusive Zeit mit dem Kind verbringen – egal, ob beim Spielen, Spazierengehen oder Kuscheln. Diese gemeinsame Zeit ohne Ablenkung stärkt das Vertrauen und das Gefühl von Geborgenheit.
- Rituale etablieren: Rituale geben Sicherheit. Wenn der Papa eigene Rituale mit dem Kind entwickelt, die nur die beiden teilen, wird das Kind sich nach und nach wohler fühlen und ihn auch in Stresssituationen wie beim Einschlafen akzeptieren.
- Verlässlichkeit und Geduld: Kinder brauchen Zeit, um sich an neue Situationen zu gewöhnen. Regelmäßigkeit und Geduld sind hier wichtig. Papa sollte regelmäßig Teil der Einschlafroutine sein, damit das Kind sich an diese neue Rolle gewöhnt.
Manchmal ist es einfach eine kleine Umstellung im Alltag, die schon viel bewirken kann. Die Bindung zum Kind zu stärken, kann ein erster Schritt sein um auch in der Einschlafsituation akzeptiert zu werden. Verschiedene Möglichkeiten dazu findest du in diesem Blog Artikel: Eine gute Bindung zum Baby aufbauen
Fazit: Papa kann das auch
Das Einschlafen mit Papa klappt vielleicht nicht sofort – und das ist völlig in Ordnung. Es braucht Zeit, Geduld und das Vertrauen des Kindes. Doch wenn ihr behutsam vorgeht, wird auch Papa bald genauso wie Mama als sicherer Einschlafbegleiter akzeptiert werden.
Als Eltern tut ihr bereits das Beste, um für euer Kind da zu sein. Wenn ihr dabei etwas Unterstützung braucht, könnt ihr in meinem E-Book eine detaillierte Anleitung finden, wie der Übergang sanft gelingen kann – ohne Druck und mit viel Liebe.
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24. Sep 2024 | Babyschlaf, Bindung, Einschlafbegleitung, Einschlafen, Steinzeitbaby, Stillen
Kennst du das, wenn die Einschlafbegleitung ewig dauert? Du liegst eine gefühlte Ewigkeit neben deinem Kind, doch das Einschlafen will einfach nicht klappen. Du fragst dich wofür es es eigentlich gut ist, das Kind Abend für Abend in den Schlaf zu begleiten? In diesem Blog Beitrag erfährst du:
- Die Einschlafbegleitung – positive Auswirkungen
- Lange Einschlafbegleitung? Das darf so sein
- Gründe dafür, dass es besonders lange dauert
- Wie findet mein Kind leichter in den Schlaf – 6 Tipps
- Wann kann mein Kind alleine einschlafen?
Die Einschlafbegleitung – positive Auswirkungen
Hier ist es wichtig, dass du weißt, wie viele positive Auswirkungen die Einschlafbegleitung auf dein Kind hat. Wenn dein Kind lernt, dass es immer liebevoll in den Schlaf begleitet wird, verbindet es den Schlaf mit etwas Positivem. Zusätzlich stärkt die liebevolle Begleitung in den Schlaf das Urvertrauen und den Selbstwert. Gleichzeitig hat die Einschlafbegleitung eine positive Auswirkung auf die Bindung bzw. hilft, eine sichere Bindung aufzubauen.
Lange Einschlafbegleitung? Das darf so sein
Ganz normal ist, wenn
- dein Kind nicht allein sein will
- dein Kind Körperkontakt braucht
- eine Dauer von 30- 45 Minuten um in den Schlaf zu finden
- dein Kind beim Stillen oder beim Flasche trinken einschläft
- dein Kind vorm Einschlafen weint. Viele Babys bauen auf diese Weise Stress ab, Solange das Weinen begleitet wird, ist das nicht per se etwas schlechtes. Babys und Kinder dürfen weinen
- es länger dauert, da dein Kind gerade große Entwicklungsschritte (motorisch oder kognitiv) macht
- dein Kind eine bestimmte Person bei der Einschlafbegleitung vorzieht
Darf die Einschlafbegleitung bei euch nur Mama übernehmen? Dann schau dir gerne diese 5 Schritte zum Einschlafen mit Papa an
Für unsere Steinzeitbabys (zumindest die meisten) ist die Begleitung in den Schlaf durch eine Bezugsperson ein Bedürfnis. Das Einschlafen bei einer Bezugsperson vermittelt Sicherheit und erfüllt das Nähebedürfnis. Oft wollen Kinder besonders gerne mit direktem Körperkontakt in den Schlaf begleitet werden. Körperkontakt erfüllt ebenfalls das Bedürfnis nach Nähe und vermittelt Sicherheit. Der (ruhige) Herzschlag der begleitenden Person hat meist eine beruhigende Wirkung auf das Kind. Es ist also essentiell, dass die Person, die das Kind in den Schlaf begleitet, ruhig und entspannt ist. Stress und Aufregung kann das Kind spüren und das Einschlafen wird schwieriger. Eine ruhige Begleitung überträgt sich allerdings ebenfalls.
Gründe dafür, dass die Einschlafbegleitung besonders lange dauert
- Der Schlafbedarf Es kann sein, dass die Schlafzeiten nicht passen, dein Kind noch nicht müde ist, oder schon übermüdet. Der Schlafbedarf verändert sich im Laufe der Zeit und es sind immer mal wieder Anpassungen nötig bezüglich der Anzahl der Schläfchen, der Schlafdauer und der Schlafzeiten. Kennst du den aktuellen Schlafbedarf von deinem Kind? Wie du ihn ermitteln kannst, erfährst du hier
- Negative Gefühle gegenüber dem Schlafort Das Schlafengehen wird herausgezögert, weil das Kind sein Bett als negativen Ort empfindet, an dem es alleine gelassen wird
- Qualitätszeit mit den Eltern Das Kind hat am Tag zu wenig Qualitätszeit (Exklusiv Zeit) mit den Eltern. Es versucht abends nachzuholen, was tagsüber zu kurz kam. Von Qualitätszeit / Exklusiv Zeit ist so oft die Rede. Oder vom Füllen des Bindungstankes. Was bedeutet das denn genau?
Oft läuft im Alltag alles nebenher. Man spielt und checkt noch mal kurz WhatsApp oder Instagram. Man sammelt nebenbei ein paar Spielzeuge in die Kiste, lässt noch mal kurz einen Kaffee raus….
Es kann sein, dass dein Kind das sehr stark wahrnimmt. Dass es spürt, wenn dein Fokus nicht uneingeschränkt auf ihm liegt.
Daher nimm dir ruhig bewusst Zeit, um dich ausschließlich mit deinem Kind zu beschäftigen. Ohne jegliche Ablenkung mit 100 prozentiger Aufmerksamkeit beim Kind. So können tolle Gespräche entstehen, oder neue Familienrituale.
Es muss auch gar nicht immer spielen sein. Ein Gespräch mit interessiertem Nachfragen zu einem gemalten Bild oder einer Bastelei, ein Ausflug, zusammen in die Badewanne. Findet etwas, dass euch und eurer Familie gut tut.
- Aktuelle Gefühlslage des Kindes Schau gerne mal hin, ob sich im Leben deines Kindes gerade etwas Großes abspielt. Eingewöhnung, Umzug, Schwangerschaft / Geburt eines Geschwisterkindes
- Keine Routinen/ Rituale Rituale sind ein wichtiger Bestandteil im Leben der meisten Babys und Kindern. Sie können dazu beitragen, dass Kinder sich sicherer und geborgener fühlen und ihre Entwicklung positiv beeinflussen. Allerdings ist auch das sehr individuell. Viele Kinder profitieren von festen Strukturen, Abläufen und wiederkehrenden Ritualen. Dadurch erhalten die Kinder Klarheit und wissen genau, was als nächstes passieren wird. Das gibt ihnen Orientierung und dadurch fühlen sich die Kinder sicher. Gleichzeitig ist ein immer gleiches Ritual eine gute Einstimmung auf den Schlaf. Es signalisiert dem Kind und seinem Körper, dass es runterfahren kann und bald Zeit zum
Schlafen ist. Mehr zum Thema Routinen/Rituale kannst du hier nachlesen.
Wie findet mein Kind leichter in den Schlaf? 6 Tipps
- Bewegung Kinder sollten sich am Tag ausreichend bewegen. Die WHO sagt dazu: Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren brauchen über den Tag verteilt mindestens 180 Minuten Bewegung verschiedenster Art. Dabei sollten sowohl leichtere als auch anstrengendere Aktivitäten unternommen werden. Bewegung an der frischen Luft ist gesund und hat positive Auswirkungen. Was uns zum zweiten Punkt bringt.
- Raus gehen Im Winter ist der Wechsel zwischen der warmen Luft indoor und kalter Luft draußen gut für das Immunsystem. Gleichzeitig wird der Kreislauf angeregt und auch der Stoffwechsel. Das tut auch übermüdeten Eltern gut. Studien haben außerdem gezeigt, dass gerade jüngere Säuglinge besser schlafen, wenn sie viel draußen sind. Viel frische Luft und Tageslicht (draußen) helfen dem kindlichen Körper beim einordnen von Tag und Nacht. Die aktuelle Empfehlung für Kinder sind täglich mindestens 2 Stunden draußen. Ja. Das ist nicht immer umsetzbar. Aber auch kürzere Zeiten haben einen positiven Effekt. Wenn wir nachmittags noch etwas einkaufen wollen, lassen wir meist das Auto stehen und gehen zu Fuß und meine Tochter fährt Roller oder Fahrrad. So hat sie sich noch einmal etwas bewegt und war zumindest ein bisschen an der frischen Luft. Und mir tut der Spaziergang zum Laden auch gut. Besonders dann, wenn die Tage stressig sind.
Auch das Spielen an der frischen Luft wirkt sich nicht nur positiv auf den Schlaf aus. Es fördert die Kreativität, reduziert Stress und ist gut für das Immunsystem.
- Keine Bildschirme Wenn sich das Einschlafen schwierig gestaltet, sollte die Pause zur letzten Bildschirmnutzung möglichst lang sein. Evtl. sollte sogar ganz darauf verzichtet werden. Ich bin absolut keine Gegnerin von Medien. Auch bei mir ist der TV manchmal der Babysitter wenn ich etwas erledigen muss, oder einfach etwas Zeit für mich benötige. Trotzdem lohnt es sich auf den Medienkonsum zu achten, wenn beim Schlafen Schwierigkeiten bestehen. Manche Kinder reagieren stark auf die Mediennutzung und die Abendroutine und das Einschlafen werden deutlich leichter, wenn die Pause zur letzten Bildschirmpause länger ist, oder für eine Weile gar keine Medien genutzt werden.
- Nahrung Natürlich sollte dein Kind satt sein, um gut in den Schlaf zu finden. Hier kann es Sinn machen darauf zu achten, dass abends keine Dinge verzehrt werden die den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Beim Stillen und Flasche geben gilt Füttern nach Bedarf. Wenn du Sorge hast, dass das Einschlafstillen oder Einschlafen mit der Flasche nicht gut wäre, lies gerne diesen Blog Beitrag: Einschlafstillen
- Meine Ruhe ist deine Ruhe Kinder benötigen Co-Regulation um sich zu regulieren. Das heißt, um ein Kind runterzufahren und es in den Schlaf zu begleiten ist es wichtig, dass auch die begleitende Person ruhig ist und nicht unter Strom steht. Hier kann es helfen bestimmte Atemtechniken anzuwenden oder sich ein paar Achtsamkeitsübungen anzueignen.
- Sicherheit Umso sicherer und geborgener sich ein Kind fühlt, umso leichter fällt es ihm sich zu entspannen und in den Schlaf zu gleiten. Viele Kinder benötigen daher direkten Körperkontakt zu einer Bezugsperson. Das ist ganz natürlich und sollte möglichst erfüllt werden.
- Draußen sein Besonders in der Natur hilft, auch den Kopf frei zu bekommen und wirkt sich somit auf die Stimmung aus.
Also schnappt euch eure kleinen und ab nach draußen.
Wann kann mein Kind alleine einschlafen?
Das ist sehr individuell. Manche Kinder wollen schon sehr früh, dass die Eltern raus gehen, mit manchen kann man es üben. Manche benötigen auch im Schulalter noch Begleitung. Das ist ok. Es gibt hier keine Zeitangabe, ab der das Einschlafen alleine klappen muss. Es muss auch nicht schon im Babyalter geübt werden.
Bei älteren Kindern kann man allerdings durchaus versuchen, ob es angenommen wird. Bspw. indem man dem Kind sagt: „Ich räume kurz die Spülmaschine aus und bin gleich wieder da.“ Wenn das gut angenommen wird, kann man die Zeiträume ausweiten. Falls das Kind weint und auf keinen Fall alleine bleiben möchte, ist es wahrscheinlich noch nicht so weit und ihr könnt es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen.
In den Schlaf begleitet zu werden sorgt dafür, dass das Kind eine positive Einstellung zum Schlaf entwickelt und sich sicher und umsorgt fühlt. Das Kinder abends das Bedürfnis nach Nähe haben, ist angeboren. Dieses Bedürfnis ist auch im 2. und 3. Lebensjahr noch vorhanden. Allerdings stehen die Chancen gut, dass Kinder zwischen 3 und 5 Jahren alleine einschlafen können.
Meine besten Tipps & Tricks für entspannte Nächte bekommst du in meinem E-Book zum Baby- und Kleinkindschlaf
4. Feb 2024 | Allgemein, Babyschlaf, Bindung, Papa
Eine gute Bindung zu eurem Baby aufzubauen ist essenziell. Doch was bedeutet das denn genau und wie wird’s gemacht? In diesem Blog Artikel erfährst du:
- Was ist Bindung überhaupt?
- Wie kannst du die Bindung stärken?
Bindung – Was ist das überhaupt?
Wir Menschen sind bereits ab Geburt soziale und beziehungsfähige Wesen. Kinder wollen sich mit ihren Bindungspersonen verbinden. Sie wollen kooperieren. Dafür zeigen sie sogenanntes Bindungsverhalten. Das Bindungsverhalten ist angeboren. Säuglinge versuchen durch Signale wie Mimik, Körpersprache und Laute ihre Bedürfnisse mitzuteilen. Diese sollten prompt, feinfühlig und zuverlässig erfüllt werden. Ein Baby bindet sich in den ersten Monaten an die Person, die seine Bedürfnisse am treffendsten erfüllt. Das Bindungssystem bleibt das gesamte Leben aktiv, jedoch entwickelt es sich im ersten Lebensjahr besonders prägend.
Oft ist die Mutter die primäre Bezugsperson. Einerseits, weil sie durch die Schwangerschaft einen Vorsprung hat. Gleichzeitig ist es auch in den meisten Familien zuerst die Mutter, die das Baby umsorgt und seine Bedürfnisse erkennt und umsorgt. Generell ist es förderlich für die Bindung zum Baby, sehr feinfühlig auf die Signale seines Babys zu reagieren, sie richtig zu deuten und angemessen auf die Signale zu reagieren. Die Hauptbindungsperson wird also, wer sich am verlässlichsten und dauerhaft um das Kind sorgt. Doch natürlich wird auch zu anderen Personen eine Bindung aufgebaut. Einerseits meist zum zweiten Elternteil und zu Geschwistern, aber auch zu den Großeltern, wenn des Öfteren Kontakt besteht.
Hat das Baby Stress, z. B. durch unerfüllte Bedürfnisse, Müdigkeit, Hunger, Angst, usw. wird zuerst die Hauptbindungsperson aufgesucht. Sie kann das Kind am besten beruhigen. Nachgeordnete Bindungspersonen werden eher akzeptiert, wenn die Hauptbezugsperson nicht verfügbar ist.
Merke:
Auf die Bedürfnisse von Babys prompt und angemessen zu reagieren, stärkt die Bindung!
Wenn das Einschlafen mit Papa nicht klappt, kann es auch hilfreich sein an der Bindung zu arbeiten. Mehr dazu in meinem Ebook.
Wie stärke ich die Bindung zu meinem Baby?
Zeit investieren
Die Bindung zu stärken heißt in erster Linie Zeit zu investieren. Spielen, Tragen, Kuscheln, Vorlesen, gemeinsame Aktivitäten, baden, toben, bauen…. was du und vor allem dein Kind gerne mag. Auch wickeln, waschen, anziehen, massieren, Haare kämmen usw. kann wertvolle Bindungszeit sein.
Exklusiv-Zeit
Von Exklusiv Zeit ist so oft die Rede. Oder vom Füllen des Bindungstankes. Was bedeutet das denn genau?
Oft läuft im Alltag alles nebenher. Man spielt und checkt noch mal kurz WhatsApp oder Instagram. Man sammelt nebenbei ein paar Spielzeuge in die Kiste, lässt noch mal kurz einen Kaffee raus. Es kann sein, dass dein Kind, das sehr stark wahrnimmt. Dass es spürt, wenn dein Fokus nicht uneingeschränkt auf ihm liegt.
Daher nimm dir ruhig bewusst Zeit, um dich ausschließlich mit deinem Kind zu beschäftigen. Ohne jegliche Ablenkung mit 100-prozentiger Aufmerksamkeit beim Kind. So können großartige Gespräche entstehen, oder neue Familienrituale.
Es muss auch gar nicht immer spielen sein. Ein Gespräch mit interessiertem Nachfragen zu einem gemalten Bild oder einer Bastelei, ein Ausflug, zusammen in die Badewanne. Findet etwas, dass euch und eurer Familie guttut.
Signale des Babys erkennen
Umso besser Eltern die Signale des Babys deuten können, umso leichter wird es prompt zu reagieren. Hat das Baby bspw. Hunger, zeigt es das durch kleine Hinweise wie:
– das Lecken und Saugen an seiner Faust
– das Köpfchen schnell hin und her drehen
– glucksende Geräusche
– Unkontrolliertes bewegen von Armen und Beinen
Können die Eltern diese Signale gut deuten, können sie dem Baby ein Nahrungsangebot machen bevor es anfängt zu schreien. Das reduziert den Stress auf beiden Seiten und stärkt die Bindung
Zusammengefasst:
Babys binden sich an Personen, die prompt, feinfühlig und angemessen auf die Bedürfnisse des Babys reagieren. Oft steht an erster Stelle die (stillende) Mutter und dann kommt der Vater bzw. eine weitere Bezugsperson. Um die Bindung zu stärken, kann viel getan werden – auch dann, wenn man nicht das stillende Elternteil ist. Ein entscheidender Faktor ist hier die Zeit, die mit dem Baby verbracht wird und wie intensiv diese gestaltet wird.
Buchempfehlung
„Bindung ist nicht nur kuschlig und schön, sondern auch extrem anstrengend – nah an den Eltern wie kaum eine andere Autorin spricht Nora Imlau ein Tabu an. So ist Schätzungen zufolge heute jede fünfte Mutter akut ausgebrannt. İn ihrem neuen Buch bietet die erfolgreiche Ratgeberautorin nicht nur Lösungen für Eltern, die im Familienalltag am Limit sind, sondern auch für die Mütter und Väter, die gar nicht erst in Überforderung oder gar einen Burnout hineingeraten wollen. Sie zeigt: Bindung ist robust, sie verträgt eine Menge elterliche Unvollkommenheit. Eltern dürfen sich auch mal ausruhen und großzügiger sein mit der Medienzeit – denn je weniger hart sie gegen sich selbst sind, desto leichter wird es ihnen fallen, sanft und freundlich mit ihren Kindern umzugehen, wenn es wirklich drauf ankommt. Lieber glücklich als perfekt.“
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12. Jan 2024 | Allgemein, Baby nachts unruhig, Babyschlaf, Bindung, Steinzeitbaby, Stillen
Wenn Kinder nachts permanent an der Brust sind, oder sehr häufig aufwachen und zum Weiterschlafen jedes Mal erneut die Brust benötigen, oder gar die Brustwarze im Mund zum Schlafen brauchen, kann das sehr anstrengend sein. Der fehlende Schlaf durch das Dauernuckeln ist für viele Mütter sehr kräftezehrend und manchmal sogar Anlass dafür, über das Abstillen nachzudenken.
In diesem Blog-Artikel erfährst du:
- Warum unsere Kinder nuckeln
- Ob du etwas dagegen tun musst / kannst
- 5 Tipps die bei Dauernuckeln helfen können
Dauernuckeln – die verschiedenen Saugarten
Zunächst müssen 2 verschiedene Saugarten unterschieden werden:
- das nutritive, oder nährende Saugen
- das non-nutritive oder nicht nährende Saugen.
Das nutritive Saugen dient der Nahrungsaufnahme. Auch stündlichem Trinken kann jedes Mal das Bedürfnis „Hunger“ zugrunde liegen. Muttermilch ist optimal auf unsere Babys abgestimmt und ist innerhalb von 60-90 Minuten verwertet. Babys entwickeln sich rasant und besonders und sie sind auch nachts auf die Zufuhr von Energie und Nährstoffen angewiesen. Das Füttern von Milch (Stillen oder Flasche) unterstützt die (Gehirn-)Entwicklung optimal.
Das non-nutritive Saugen (worunter oft das nächtliche Nuckeln fällt) ist bereits beim Embryo im Mutterleib zu beobachten und erfüllt andere Bedürfnisse (die aber genauso wichtig sind und auch erfüllt werden sollen):
- Rückversicherung, ich bin nicht allein
- Wärme, Nähe, Geborgenheit
- Sicherheit
- Regulation der Milchproduktion (Milchbestellung)
- Saugbedürfnis befriedigen
- Hilfe beim in den Schlaf finden
Das Saugbedürfnis
Besonders im 1. Lebensjahr ist das Saugbedürfnis von Babys noch sehr ausgeprägt und wird dann weniger. Wann das Saugbedürfnis bei Kindern dann ganz verschwunden ist, ist sehr individuell. Hier wird oft davon berichtet, dass die Brust als Schnullerersatz dient. Das ist so nicht richtig. An der Brust zu nuckeln ist natürlich. Der Schnuller ist der Ersatz für die Brust. Ob die Eltern einen Schnuller einsetzen wollen, ist eine individuelle Entscheidung.
Du willst eine Veränderung ohne Schreien lassen oder abzustillen? Dann ist dieses Webinar für dich
5 Tipps die bei Dauernuckeln helfen können
Das nächtliche Dauernuckeln wird oft als belastend empfunden, ist aber gerade bei kleinen Babys ein ganz normales Verhalten.
Tipp 1:
Akzeptiere die Situation und mach es dir so leicht wie möglich:
- Im Liegen stillen
- Oben ohne schlafen -> Selbstbedienung
- Sich bewusst machen, dass Muttermilch innerhalb 60-90 min verwertet ist und der Magen noch sehr klein ist
- Familienbett, damit du nachts nicht aufstehen musst
Tipp 2
Mach es dir am Tag so leicht wie möglich, wenn die Nacht anstrengend war. Dass Babys viel Stillen und nuckeln ist phasenweise ganz normal. Gleichzeitig, aber auch sehr anstrengend. Daher versuche, am Tag langsam zu machen und Kraft zu schöpfen. Leg dich tagsüber zum Schlafen dazu, falls möglich. Friere Mahlzeiten ein, die du dann nur noch auftauen musst. Lass den Haushalt liegen. Bitte um Unterstützung.
Tipp 3
Wenn dein Kind nicht mehr trinkt, dock es ab und gib ganz sanft etwas Druck mit einem Finger unters Kinn. Das führt meist dazu, dass die Zunge an den Gaumen gepresst wird und dadurch fällt die fehlende Brustwarze nicht so auf.
Das kannst du auch probieren, wenn dein Kind unruhig wird. Eventuell schläft es so sogar direkt ohne Brust weiter. Bitte nur, wenn du ganz sicher bist, dass es kein Hunger ist.
Tipp 4
Dein Kind tagsüber viel tragen und kuscheln. Gerne auch ein paar Tagschläfchen oder den Mittagsschlaf in der Trage oder im Tuch machen lassen oder gemeinsam hinlegen und mit Körperkontakt schlafen. So ist der Nähebedarf schon mal gut aufgefüllt.
Achtung: Auch viel Nähe am Tag bedeutet trotzdem nicht automatisch, dass das Kind nachts keine Nähe mehr einfordert.
Tipp 5
Nuckeln kann auch ein Anzeichen für Übermüdung sein. Daher macht es Sinn zu schauen, ob das Kind evtl. zu wenig Schlaf am Tag bekommt, die Schlafzeiten nicht passen oder ähnliches.
Generell gilt: Nuckeln ist natürlich und es steckt immer ein Bedürfnis dahinter. Das Nuckeln, bzw. Stillen kann auch zu einer Gewohnheit werden. Einer sogenannten Schlafassoziation. Das ist nicht schlimm und solange es für die Mutter ok ist, darf es beibehalten werden. Es gibt keinen Grund etwas zu verändern, wenn die Mutter sich wohl fühlt!
Was, wenn ich mir eine Veränderung wünsche?
Sollte es allerdings für die Mutter zu belastend werden, darf die Situation natürlich verändert werden. Wie das geht, ohne direkt abzustillen und ohne Schreien lassen, erfährst du in meinem Workshop „Stillgewohnheiten liebevoll verändern“. Bei Kindern über einem Jahr kann eine Veränderung der Stillgewohnheit oft dazu führen, dass sie länger am Stück schlafen und die Nächte deutlich entspannter werden.
Wie ist es bei dir? Nuckelt dein Kind oder stillt sehr häufig? Wie geht’s dir damit? Hinterlasse gerne einen Kommentar.
3. Nov 2023 | Allgemein, Babyschlaf, Bindung, Einschlafbegleitung, Einschlafen, Flasche geben
Von Schlafgewohnheiten, auch Schlafassozitationen genannt, liest man immer wieder. Oft in einer eher negativen Richtung. Sind Schlafgewohnheiten wirklich so schlecht? Schaden sie eventuell sogar? Das klären wir in diesem Beitrag.
Was sind Schlafgewohnheiten überhaupt?
Schlafgewohnheiten sind ganz allgemein die Art, wie ein Kind einschläft. Das
können sehr unterschiedliche Dinge sein:
- Stillen (siehe diesen Blog Beitrag zum Einschlafstillen)
- Tragen
- Bewegung (Wippe, Pezziball, Auf dem Arm, Auto…)
- Pulen, Knibbeln (an den Eltern)
- Haare (der Eltern) wühlen
- Flasche trinken
- uvm
Verknüpfen Babys eine bestimmte Einschlafhilfe ganz besonders fest, entsteht
daraus eine Einschlafassoziation. Das bedeutet, wenn sie wach werden, wollen
sie auf die genau gleiche Art wieder in den Schlaf begleitet werden. Wenn das
bei jedem Aufwachen der Fall ist, kann das schnell sehr anstrengend werden.
Denn der Schlafzyklus eines Babys dauert nur ca. 50 Minuten, dann erwacht das
Kind.
Sind Schlafgewohnheiten per se etwas schlechtes?
Auch, wenn einige Ratgeber und leider auch einige Fachpersonen es so darstellen,
das sind sie natürlich nicht. Unsere Babys sind nicht dazu gemacht alleine
einzuschlafen. Vielmehr brauchen Sie die Nähe einer Bezugsperson um sich sicher
zu fühlen. Unsere Babys sind Steinzeitbabys und total darauf gepolt, nicht allein gelassen und
vom Säbelzahntiger gefressen zu werden. Oder vergessen zu werden. Oder zu
erfrieren. Oder zu verhungern. Alles Szenarien, die früher in der Welt unserer
Vorfahren durchaus denkbar waren. Um also ihr Überleben zu sichern wollen Babys
nicht allein sein, getragen werden, gefüttert werden und sich auf eine große Person
verlassen können. Diese Sicherheiten vermitteln die gängigen Gewohnheiten. Nähe,
Bewegung, Stillen/ Flasche. Das zu bekommen sind natürliche Erwartungen, die
unsere Kinder ab Geburt haben. Es sind Grundbedürfnisse und müssen befriedigt
werden. Zu behaupten, man gewöhnt seinem Baby etwas schlechtes an ist
schlichtweg falsch. Das sind sozusagen biologisch verankerte Assoziationen.
Einem Baby das Bedürfnis nach Nähe abgewöhnen zu wollen (es muss lernen alleine
einzuschlafen) ist grausam und führt sicher nicht zu erholsamen Nächten. Und falls
die Nächte besser werden, dann auf Kosten von Babys Psyche und Urvertrauen. Es
ist also nicht nötig Einschlafhilfen von Anfang an zu vermeiden. Im Gegenteil.
Einschlafhilfen können oft sogar total hilfreich sein, da sie dem Baby schnell in den
Schlaf helfen. Habt bitte keine Angst etwas zu nutzen was euch aktuell die Schlafsituation erleichtert, weil ihr Angst vor später habt.Ja, es kann eine Gewohnheit entstehen, aber die kann auch wieder verändert werden.
Merke: Mit Nähe, Liebe, Sicherheit und dem Erfüllen von Bedürfnissen können
Babys nicht verwöhnt werden. Davon gibt es einfach nie zu viel. Lasst euch
bitte nicht verunsichern!
Der Unterschied zwischen einem Bedürfnis und einer Angewohnheit
Wenn dein Baby dich zwickt, nur in der Trage schläft oder an deinen Haaren zieht, kann das natürlich belastend sein. Und solche Dinge dürfen natürlich verändert werden. Wichtig ist hier zu unterscheiden ob es sich um ein Bedürfnis oder eine Angewohnheit handelt. Bedürfnisse wie Hunger, Nähe, Sicherheit können und sollen auf keinen Fall abgewöhnt werden. Bei Dingen wie Tragen oder knibbeln handelt es sich allerdings um Strategien, die ein Bedürfnis befriedigen. In der Trage erfüllt sich dein Kind eventuell das Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit. Das ist ok, solange es für die Eltern auch ok ist. Falls nicht, darf das verändert werden. Denn Nähe und Sicherheit können auch auf andere Arten erfüllt werden.
Schläft dein Baby nur auf eine bestimmte Art ein? Erzähl gerne in den Kommentaren.
Mehr zum Thema Baby- und Kleinkindschlaf und Schlafgewohnheiten erfährst du auch in meinem Ebook.