25. Feb. 2024 | Babyschlaf, Einschlafbegleitung, Stillen
Kennst du das auch? Die Nächte mit deinem Baby sind oft lang und unruhig, da es einfach nicht durchschlafen will, oder sehr oft wach wird. Aber warum ist das so?
In diesem Blog-Artikel erfährst du die Ursachen für das nächtliche Aufwachen von Babys und wann sie durchschlafen können. Außerdem bekommst du wertvolle Tipps für eine entspannte Einschlafbegleitung und die passende Schlafumgebung, sowie für den Umgang mit nächtlichem Stillen oder Flasche geben.
Warum schlafen Babys nicht durch? Die Ursachen verstehen
Nächte mit einem Baby können eine echte Herausforderung sein, besonders wenn es nicht durchschläft. Doch warum ist das so? Es gibt viele Gründe, die dazu führen können, dass Babys nicht die ganze Nacht durchschlafen. Von Hunger über Unwohlsein bis hin zu Entwicklungsschüben – die Ursachen sind vielfältig und individuell. Es ist wichtig, diese Gründe zu verstehen, um gezielt darauf reagieren zu können. Durch Geduld und Empathie kannst du als Elternteil lernen, die Bedürfnisse deines Kindes besser zu erkennen und entsprechend darauf einzugehen. So schaffst du eine entspannte Atmosphäre rund um das Thema Schlaf und förderst langfristig ein gesundes Schlafverhalten bei deinem kleinen Schatz. Ein weiterer Punkt der Babys oft aufwachen lässt ist das Sicherheitsbedürfnis.
Früher zogen die Menschen als Jäger und Sammler durch die Savanne. Sie waren viel in Bewegung und schliefen draußen. Unsere Babys sind auch heute noch auf dieses Leben gepolt. Daher das Steinzeitbaby.
Sie wollen instinktiv in der Nähe einer erwachsenen Person sein. Das bedeutet Sicherheit. Durch Körperkontakt stellen unsere Kinder sicher, dass da jemand ist, der sie umsorgt. Der ihnen Milch gibt, für die richtige Temperatur sorgt, sie beschützt und mitnimmt, wenn der Clan weiterzieht. Sie wissen nicht, dass sie sich in einem Zimmer mit 4 Wänden befinden und die Eltern nur eine Tür weiter sind. Das ist der Grund dafür, dass Babys häufig nur auf ihren Eltern oder in dessen Armen schlafen wollen und am liebsten getragen werden. Durch häufiges Aufwachen checken sie, ob diese Sicherheit noch gegeben ist.
Das Babys durchschlafen ist also eher ungewöhnlich und es ist von der Natur so gewollt, dass Babys oft aufwachen. Babyschlaf ist evolutionsbedingt einfach anders als der Schlaf von Erwachsenen.
Weitere spannende Infos zum Baby- und Kleinkindschlaf bekommst du im Webinar: Babyschlaf – Basiswissen für entspannte Nächte

Schlafentwicklung von Babys: Wann beginnt das Durchschlafen?
Hast du dich schon gefragt, wann Babys endlich durchschlafen? Natürlich hilft es einerseits, die Bedürfnisse deines Babys schnell zu erkennen und angemessen reagieren zu können. Gleichzeitig spielt auch die Schlafentwicklung eine große Rolle. Diese dauert durchschnittlich 3 Jahre. Puh, das hat sie jetzt nicht gesagt. Doch. Natürlich gibt es Babys, die mit 6 Monaten bereits mehrere Stunden am Stück schlafen, doch in der Regel schlafen Kinder im Vorschulalter so durch, dass sie uns nachts kaum bis gar nicht mehr brauchen. Das Durchschlafen ist ein Entwicklungsprozess, der individuell verläuft. Geduld ist hier das Zauberwort. Es kann hilfreich sein, eine entspannte Einschlafroutine zu etablieren und die Schlafumgebung optimal zu gestalten. Doch es gibt keine Garantie und keinen Zaubertrick dafür, dass dein Kind schneller durchschläft. Allerdings werden die Schlafphasen länger und dein Kind schafft es nach und nach mehrere Schlafzyklen eigenständig zu verbinden. Einige Stunden am Stück schlafen zu können kann für Eltern schon eine große Bereicherung sein. Generell ist „durchschlafen“ sehr individuell. Die einen meinen damit, dass ihr Kind 12 Stunden schläft, ohne sich zu melden. Andere sind froh, wenn ihr Kind 4 Stunden am Stück „durchschläft“. Die geläufige Definition sind 5 Stunden. Also das Kind schafft 5 Stunden und findet innerhalb dieser 5 Stunden eigenständig wieder in den Schlaf, wenn es wach wird.
Mehr zu den Schlafphasen und Schlafzyklen kannst du hier nachlesen.
Tipps für eine entspannte Einschlafroutine
Eine entspannte Einschlafroutine kann dazu beitragen, dass dein Baby besser schläft. Besonders in Bezug zum Schlaf, können feste Rituale dabei helfen, den Einschlafprozess zu erleichtern. Dabei ist es nicht so wichtig, feste Uhrzeiten einzuhalten. Wichtiger ist, dass die Abfolge der Dinge immer gleichbleibt. Also bspw. Waschen, Wickeln, Schlafanzug anziehen, Licht aus, Milch trinken. Welche Bestandteile euer Ritual hat, bleibt euch überlassen. Oft ist weniger mehr.
Unterschiedliche Bezugspersonen können (nicht müssen) unterschiedliche Rituale haben. Unsere Kinder sind sehr kompetent und können das auseinanderhalten. Da unsere Kinder individuell sind und sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben, gibt es keine pauschale Anleitung für die Abendroutine und die Einschlafbegleitung. Während ein Kind sich vor dem Schlafen noch einmal richtig auspowern und toben muss, benötigt ein anderes Kind schon einen Sinkflug mit ruhigen Aktivitäten und wenige Reizen ab dem Nachmittag.
Nicht alle Kinder benötigen zwingend feste Rituale oder Abläufe. Auch das ist ok. Achtet gerne darauf, was zu eurer Familie passt. Ein Abend- oder Einschlafritual soll euch allen Spaß machen und keinen Stress erzeugen. Ihr könnt auch von Zeit zu Zeit immer mal wieder schauen, ob das Ritual noch für alles passt. Falls nicht, verändert ihr etwas. Wenn euer Baby sich durch Musik gestört gefühlt hatte, kann es trotzdem sein, dass es ein paar Monate später mit einem Hörspiel super einschlafen kann.
Wie kann man die Schlafumgebung optimal gestalten?
Eine optimale Schlafumgebung ist entscheidend für einen erholsamen Schlaf deines Babys und kann dazu beitragen, dass dein Kind besser schläft. Achte darauf, dass das Zimmer gut belüftet und nicht zu warm ist. Besonders kleinere Babys schlafen oft besser, wenn das Zimmer komplett dunkel ist und kein Nachtlicht brennt. Verdunkelnde Vorhänge* helfen, störende Lichtquellen zu minimieren und signalisieren dem Baby, dass es Nacht ist. Besonders im 1. Lebensjahr sollten außerdem die Empfehlungen zur Vermeidung des plötzlichen Kindstodes (SIDS) beachtet werden:
- im Zimmer der Eltern schlafen (Familienbett/Beistellbett/Gitterbett…)
- in Rückenlage schlafen • Schlafsack statt Decke (Schlafsack in der passenden Größe, sonst ist evtl. der Kopfausschnitt zu groß und das Baby kann reinrutschen) • auf einer festen Matratze liegen
- Stillen (reduziert SIDS-Risiko um 50 %, Schnuller kann das Risiko ebenfalls reduzieren bei nichtgestillten Kindern)
- Zimmertemperatur bei 16-18 °C
- nichts mit im Bett (Nestchen, Himmel, Kuscheltiere oder -tücher usw.)
- nicht pucken
Und auch, die Nähe einer Bezugsperson ist oft nötig. Ganz nah bei Mama oder Papa fühlt dein Baby sich sicher und geborgen. Es ist absolut nicht ungewöhnlich, dass Babys und Kinder nicht alleine schlafen wollen und können.
Ernährung und Schlaf: Einfluss auf das Durchschlafen
Es gibt nicht „den“ Monat, ab dem Kinder auf einmal nachts keine Nahrung mehr brauchen. Die meisten Kinder benötigen nächtliche Mahlzeiten weit über das 1. Lebensjahr hinaus und das ist völlig normal und ok! Auch nachts sollten Babys nach Bedarf gefüttert werden. Studien belegen, dass Kinder, die nachts nach Bedarf ihre Milch bekommen, später einen höheren IQ aufweisen. In der Nacht wächst das Gehirn und auch und das Längenwachstum passiert in der Nacht. Dafür benötigen unsere Kinder Nahrung. Natürlich ist auch hier der Bedarf sehr unterschiedlich. Achtung Stillmamis: Wenn nachts wenig, oder nach Zeitplan gestillt wird kann das dazu führen, dass zu wenig Milch produziert wird.
Bei älteren Kindern (ab ca 18 Monaten) kann eine Veränderung des nächtlichen Fütterns dazu führen, dass die Schlafphasen länger werden. Besonders dann, wenn dein Baby sehr häufig stillt oder dauernuckelt, kann eine Veränderung Erleichterung bringen. Mehr zu diesem Thema findest du hier:
Dauernuckeln – mein Baby ist die ganze Nacht an der Brust
Durchschlafen trainieren oder geduldig abwarten?
Schlaftrainings sind schädlich für Kinder und sollten niemals angewendet werden. Sie wirken sich negativ auf die Bindung aus und können zu schlimmen Spätfolgen führen. Babys, die keine Liebe bekommen, werden krank und können sogar daran sterben. Liebevolle Zuwendung ist ein wichtiger Bestandteil der Bindung und die Grundlage dafür, dass aus unseren Kindern liebevolle Erwachsene werden. Kinder lernen nicht sich zu regulieren, indem sie allein gelassen werden. Im Gegenteil: Regulation wird erlernt durch Co-Regulation. Das bedeutet anfangs: Ich beruhige dich. Später wird daraus: Ich helfe dir dabei, dich zu beruhigen. Bis das ganz von allein klappt, dauert es.
Entspannungstechniken für Eltern zur besseren Nachtruhe
Wenn die Nächte mit einem Baby besonders anstrengend sind, ist es wichtig, dass auch Eltern auf ihre eigene Entspannung achten. Denn nur ausgeruhte Eltern können geduldig und gelassen auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingehen. Hört sich ausgelutscht an, aber: Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung können dabei helfen, abends zur Ruhe zu kommen und besser schlafen zu können. Auch das Abgeben von Aufgaben im Haushalt oder das Einplanen von Auszeiten für sich selbst sind wichtige Maßnahmen, um stressfrei durch die Nacht zu kommen. Oft ist es sehr hilfreich anzunehmen, dass ich die Nächte bzw. den Schlaf meines Babys gerade nicht auf die Schnelle verändern kann. Dann zu schauen, was sonst noch verändert werden kann, hilft enorm. Tagsüber Hilfe annehmen, den Papa/Partner/Partnerin mehr mit einspannen, Großeltern um Hilfe bitten, Haushaltshilfe oder Babysitter/in einstellen… es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas zu entlasen. Denn nur wenn du selbst entspannt bist, kannst du auch deinem Baby die nötige Ruhe und Geborgenheit geben, die es braucht, um gut schlafen zu können. Also gönn dir selbst mal eine Pause und sorge für deine eigenen Bedürfnisse – das kommt auch deinem Baby zugute.
Fazit: Geduld, Routinen und auf individuelle Bedürfnisse achten
Wenn du dich fragst, wann dein Baby endlich durchschlafen wird, ist Geduld der Schlüssel. Jedes Kind ist individuell und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Routinen und eine angemessene Schlafumgebung können den Babyschlaf positiv beeinflussen. Doch es gibt keinen Zaubertrick. Daher vergiss nicht, auch gut für dich selber und deine Bedürfnisse zu sorgen.
Weitere hilfreiche Tipps und Tricks findest du in meinem Ebook
Baby- und Kleinkindschlaf – Tipps und – Tricks für entspannte Nächte
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4. Feb. 2024 | Allgemein, Babyschlaf, Bindung, Papa
Eine gute Bindung zu eurem Baby aufzubauen ist essenziell. Doch was bedeutet das denn genau und wie wird’s gemacht? In diesem Blog Artikel erfährst du:
- Was ist Bindung überhaupt?
- Wie kannst du die Bindung stärken?
Bindung – Was ist das überhaupt?
Wir Menschen sind bereits ab Geburt soziale und beziehungsfähige Wesen. Kinder wollen sich mit ihren Bindungspersonen verbinden. Sie wollen kooperieren. Dafür zeigen sie sogenanntes Bindungsverhalten. Das Bindungsverhalten ist angeboren. Säuglinge versuchen durch Signale wie Mimik, Körpersprache und Laute ihre Bedürfnisse mitzuteilen. Diese sollten prompt, feinfühlig und zuverlässig erfüllt werden. Ein Baby bindet sich in den ersten Monaten an die Person, die seine Bedürfnisse am treffendsten erfüllt. Das Bindungssystem bleibt das gesamte Leben aktiv, jedoch entwickelt es sich im ersten Lebensjahr besonders prägend.
Oft ist die Mutter die primäre Bezugsperson. Einerseits, weil sie durch die Schwangerschaft einen Vorsprung hat. Gleichzeitig ist es auch in den meisten Familien zuerst die Mutter, die das Baby umsorgt und seine Bedürfnisse erkennt und umsorgt. Generell ist es förderlich für die Bindung zum Baby, sehr feinfühlig auf die Signale seines Babys zu reagieren, sie richtig zu deuten und angemessen auf die Signale zu reagieren. Die Hauptbindungsperson wird also, wer sich am verlässlichsten und dauerhaft um das Kind sorgt. Doch natürlich wird auch zu anderen Personen eine Bindung aufgebaut. Einerseits meist zum zweiten Elternteil und zu Geschwistern, aber auch zu den Großeltern, wenn des Öfteren Kontakt besteht.
Hat das Baby Stress, z. B. durch unerfüllte Bedürfnisse, Müdigkeit, Hunger, Angst, usw. wird zuerst die Hauptbindungsperson aufgesucht. Sie kann das Kind am besten beruhigen. Nachgeordnete Bindungspersonen werden eher akzeptiert, wenn die Hauptbezugsperson nicht verfügbar ist.
Merke:
Auf die Bedürfnisse von Babys prompt und angemessen zu reagieren, stärkt die Bindung!

Wenn das Einschlafen mit Papa nicht klappt, kann es auch hilfreich sein an der Bindung zu arbeiten. Mehr dazu in meinem Ebook.
Wie stärke ich die Bindung zu meinem Baby?
Zeit investieren
Die Bindung zu stärken heißt in erster Linie Zeit zu investieren. Spielen, Tragen, Kuscheln, Vorlesen, gemeinsame Aktivitäten, baden, toben, bauen…. was du und vor allem dein Kind gerne mag. Auch wickeln, waschen, anziehen, massieren, Haare kämmen usw. kann wertvolle Bindungszeit sein.
Exklusiv-Zeit
Von Exklusiv Zeit ist so oft die Rede. Oder vom Füllen des Bindungstankes. Was bedeutet das denn genau?
Oft läuft im Alltag alles nebenher. Man spielt und checkt noch mal kurz WhatsApp oder Instagram. Man sammelt nebenbei ein paar Spielzeuge in die Kiste, lässt noch mal kurz einen Kaffee raus. Es kann sein, dass dein Kind, das sehr stark wahrnimmt. Dass es spürt, wenn dein Fokus nicht uneingeschränkt auf ihm liegt.
Daher nimm dir ruhig bewusst Zeit, um dich ausschließlich mit deinem Kind zu beschäftigen. Ohne jegliche Ablenkung mit 100-prozentiger Aufmerksamkeit beim Kind. So können großartige Gespräche entstehen, oder neue Familienrituale.
Es muss auch gar nicht immer spielen sein. Ein Gespräch mit interessiertem Nachfragen zu einem gemalten Bild oder einer Bastelei, ein Ausflug, zusammen in die Badewanne. Findet etwas, dass euch und eurer Familie guttut.
Signale des Babys erkennen
Umso besser Eltern die Signale des Babys deuten können, umso leichter wird es prompt zu reagieren. Hat das Baby bspw. Hunger, zeigt es das durch kleine Hinweise wie:
– das Lecken und Saugen an seiner Faust
– das Köpfchen schnell hin und her drehen
– glucksende Geräusche
– Unkontrolliertes bewegen von Armen und Beinen
Können die Eltern diese Signale gut deuten, können sie dem Baby ein Nahrungsangebot machen bevor es anfängt zu schreien. Das reduziert den Stress auf beiden Seiten und stärkt die Bindung
Zusammengefasst:
Babys binden sich an Personen, die prompt, feinfühlig und angemessen auf die Bedürfnisse des Babys reagieren. Oft steht an erster Stelle die (stillende) Mutter und dann kommt der Vater bzw. eine weitere Bezugsperson. Um die Bindung zu stärken, kann viel getan werden – auch dann, wenn man nicht das stillende Elternteil ist. Ein entscheidender Faktor ist hier die Zeit, die mit dem Baby verbracht wird und wie intensiv diese gestaltet wird.
Buchempfehlung
„Bindung ist nicht nur kuschlig und schön, sondern auch extrem anstrengend – nah an den Eltern wie kaum eine andere Autorin spricht Nora Imlau ein Tabu an. So ist Schätzungen zufolge heute jede fünfte Mutter akut ausgebrannt. İn ihrem neuen Buch bietet die erfolgreiche Ratgeberautorin nicht nur Lösungen für Eltern, die im Familienalltag am Limit sind, sondern auch für die Mütter und Väter, die gar nicht erst in Überforderung oder gar einen Burnout hineingeraten wollen. Sie zeigt: Bindung ist robust, sie verträgt eine Menge elterliche Unvollkommenheit. Eltern dürfen sich auch mal ausruhen und großzügiger sein mit der Medienzeit – denn je weniger hart sie gegen sich selbst sind, desto leichter wird es ihnen fallen, sanft und freundlich mit ihren Kindern umzugehen, wenn es wirklich drauf ankommt. Lieber glücklich als perfekt.“

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22. Jan. 2024 | Allgemein, Babyschlaf, Einschlafbegleitung, Einschlafen
Hast du dich schon mal gefragt, warum dein Baby in der 2. Nachthälfte unruhiger schläft oder öfter wach wird? Ein Grund (es gibt noch viele andere) dafür kann das Abfallen des Melatonin-Spiegels sein. Kann die Gabe von Melatonin für Babys hier eine Lösung sein?
In diesem Blog-Artikel erfährst du
- Was ist Melatonin
- Melatonin und der Babyschlaf
- Melatonin & Muttermilch
- Gummibärchen für besseren Babyschlaf
Melatonin – Was ist das genau?
Melatonin ist ein Hormon, das vom Körper selbst produziert wird und eine schlaffördernde Wirkung hat. Es steuert unseren Tag-Nacht-Rhythmus (zirkadianer Rhythmus) und wird bei Dunkelheit ausgeschüttet. Mit zunehmendem Alter sinkt die körpereigene Produktion von Melatonin. Unser zirkadianer Rhythmus (also unsere Schlaf- und Wachzeiten) ergibt sich aus dem Zusammenspiel der zwei Hormone Cortisol und Melatonin. Abends steigt der Melatonin-Spiegel an und wir werden müde und können gut einschlafen. Ca. um 3 Uhr ist der Spiegel des Hormons am höchsten, danach flacht die Ausschüttung langsam ab. Gegen Morgen beginnt unser Körper dann das Hormon Cortisol auszuschütten. Dieses wirkt aktivierend und sobald eine bestimmte Konzentration erreicht ist, werden wir wach. Unsere Babys können erst mit ca. 3-4 Monaten selbstständig Melatonin produzieren, bei Frühgeborenen dauert es evtl. auch etwas länger.
Melatonin bei Babys und der Schlaf
Die Ausschüttung von Melatonin hängt von unseren Augen ab. Bei Dunkelheit wird viel ausgeschüttet, der Höhepunkt ist um ca. 3 Uhr nachts erreicht. Wenn Licht auf das Auge fällt, wird die Melatonin Bildung gehemmt. Der Zusammenhang mit Licht bewirkt auch, dass der Melatonin-Spiegel im Winter höher ist, da die Tage kürzer und somit weniger Tageslicht vorhanden ist. Das kann dazu führen, dass man sich im Winter schläfriger fühlt. Babys produzieren ab ca. 3-4 Monaten selbstständig Melatonin und entwickeln (nach und nach) einen Tag-Nacht-Rhythmus. Sie werden also, wie wir Erwachsenen auch, gegen Abend müde und ihr Körper bereitet sich auf den Nachtschlaf vor.
Durch die Nutzung von Lichtquellen (Bildschirme, Nachtlicht, Sternenprojektoren) kann es passieren, dass die Melatonin-Ausschüttung verzögert wird. Daher empfehle ich bei langen Einschlafzeiten, darauf zu verzichten. Also: In den letzten Stunden vorm Schlafen, besser auf Bildschirme verzichten. Besonders dann, wenn das Einschlafen gerade sehr herausfordernd ist. Nur ein gedimmtes Nachtlicht, wenn überhaupt und auch nachts zum Stillen oder Wickeln so wenig Licht wie möglich. Bestenfalls verwendest du ein rötliches Licht, das wirkt beruhigend.
Meine Empfehlung für Nachtlichter findest du hier:
Zu den Nachtlichtern
Das Schlafhormon und unsere Muttermilch
Melatonin wirkt sich auch auf die Muttermilch aus. Besonders in den ersten Monaten, da Babys in dieser Zeit selbst noch kein Melatonin produzieren, das den Schlaf/Wach-Rhythmus regelt. Der Melatonin-Gehalt der Muttermilch verändert sich mit dem Melatonin-Spiegel der Mutter. Abends ist der Gehalt in der Muttermilch höher. Das wirkt sich förderlich auf den Babyschlaf aus. Es empfiehlt sich also, bei abgepumpter Muttermilch darauf zu achten, ob sie tagsüber oder eher abends oder nachts gepumpt wurde und sie entsprechend zu verfüttern.
(Melatonin-) Gummibärchen für besseren (Baby-) Schlaf?
Immer wieder werden Mittelchen (Sprays, Säfte, Gummitierchen) beworben, die Melatonin enthalten. Sie sind frei in der Drogerie erhältlich und sollen zu besserem Schlaf bzw. kürzeren Einschlafzeiten verhelfen.
Diese Art der Einschlafhilfe kann sehr gefährlich sein. Es können zu hohe Dosen Melatonin enthalten sein, was für Kinder schädlich ist. Daher warnen Kinderärzte vor der Gabe von rezeptfreien Melatonin-Produkten bei Babys und Kleinkindern. Wie beschrieben produziert unser Körper das Schlafhormon selbst und es sollte nur nach Rücksprache mit einem Kinderarzt verabreicht werden. Dass das Einschlafen mal länger dauert, kann durchaus vorkommen. Woran das liegen kann, erfährst du hier: Blog: Wenn die Einschlafbegleitung ewig dauert
Dass Babys oft aufwachen und trinken möchten, ist der natürliche Babyschlaf. Sie benötigen nachts Nahrung und Sicherheit, daher ist das Aufwachen förderlich für ihre Entwicklung. Mit der Zeit lernen sie dann, die Schlafphasen zu verbinden und eigenständig wieder in den Schlaf zu finden. Das kann allerdings eine Weile dauern. Die Schlafentwicklung dauert mehrere Jahre.
Mehr zum Thema Schlafentwicklung, wie Babys schlafen und warum sie oft aufwachen, erfährst du in meinem Webinar zum Baby- und Kleinkindschlaf: Babyschlaf Basiswissen für entspannte Nächte
Ich will entspannte Nächte
12. Jan. 2024 | Allgemein, Baby nachts unruhig, Babyschlaf, Bindung, Steinzeitbaby, Stillen
Wenn Kinder nachts permanent an der Brust sind, oder sehr häufig aufwachen und zum Weiterschlafen jedes Mal erneut die Brust benötigen, oder gar die Brustwarze im Mund zum Schlafen brauchen, kann das sehr anstrengend sein. Der fehlende Schlaf durch das Dauernuckeln ist für viele Mütter sehr kräftezehrend und manchmal sogar Anlass dafür, über das Abstillen nachzudenken.
In diesem Blog-Artikel erfährst du:
- Warum unsere Kinder nuckeln
- Ob du etwas dagegen tun musst / kannst
- 5 Tipps die bei Dauernuckeln helfen können
Dauernuckeln – die verschiedenen Saugarten
Zunächst müssen 2 verschiedene Saugarten unterschieden werden:
- das nutritive, oder nährende Saugen
- das non-nutritive oder nicht nährende Saugen.
Das nutritive Saugen dient der Nahrungsaufnahme. Auch stündlichem Trinken kann jedes Mal das Bedürfnis „Hunger“ zugrunde liegen. Muttermilch ist optimal auf unsere Babys abgestimmt und ist innerhalb von 60-90 Minuten verwertet. Babys entwickeln sich rasant und besonders und sie sind auch nachts auf die Zufuhr von Energie und Nährstoffen angewiesen. Das Füttern von Milch (Stillen oder Flasche) unterstützt die (Gehirn-)Entwicklung optimal.
Das non-nutritive Saugen (worunter oft das nächtliche Nuckeln fällt) ist bereits beim Embryo im Mutterleib zu beobachten und erfüllt andere Bedürfnisse (die aber genauso wichtig sind und auch erfüllt werden sollen):
- Rückversicherung, ich bin nicht allein
- Wärme, Nähe, Geborgenheit
- Sicherheit
- Regulation der Milchproduktion (Milchbestellung)
- Saugbedürfnis befriedigen
- Hilfe beim in den Schlaf finden
Das Saugbedürfnis
Besonders im 1. Lebensjahr ist das Saugbedürfnis von Babys noch sehr ausgeprägt und wird dann weniger. Wann das Saugbedürfnis bei Kindern dann ganz verschwunden ist, ist sehr individuell. Hier wird oft davon berichtet, dass die Brust als Schnullerersatz dient. Das ist so nicht richtig. An der Brust zu nuckeln ist natürlich. Der Schnuller ist der Ersatz für die Brust. Ob die Eltern einen Schnuller einsetzen wollen, ist eine individuelle Entscheidung.

Du willst eine Veränderung ohne Schreien lassen oder abzustillen? Dann ist dieses Webinar für dich
5 Tipps die bei Dauernuckeln helfen können
Das nächtliche Dauernuckeln wird oft als belastend empfunden, ist aber gerade bei kleinen Babys ein ganz normales Verhalten.
Tipp 1:
Akzeptiere die Situation und mach es dir so leicht wie möglich:
- Im Liegen stillen
- Oben ohne schlafen -> Selbstbedienung
- Sich bewusst machen, dass Muttermilch innerhalb 60-90 min verwertet ist und der Magen noch sehr klein ist
- Familienbett, damit du nachts nicht aufstehen musst
Tipp 2
Mach es dir am Tag so leicht wie möglich, wenn die Nacht anstrengend war. Dass Babys viel Stillen und nuckeln ist phasenweise ganz normal. Gleichzeitig, aber auch sehr anstrengend. Daher versuche, am Tag langsam zu machen und Kraft zu schöpfen. Leg dich tagsüber zum Schlafen dazu, falls möglich. Friere Mahlzeiten ein, die du dann nur noch auftauen musst. Lass den Haushalt liegen. Bitte um Unterstützung.
Tipp 3
Wenn dein Kind nicht mehr trinkt, dock es ab und gib ganz sanft etwas Druck mit einem Finger unters Kinn. Das führt meist dazu, dass die Zunge an den Gaumen gepresst wird und dadurch fällt die fehlende Brustwarze nicht so auf.
Das kannst du auch probieren, wenn dein Kind unruhig wird. Eventuell schläft es so sogar direkt ohne Brust weiter. Bitte nur, wenn du ganz sicher bist, dass es kein Hunger ist.
Tipp 4
Dein Kind tagsüber viel tragen und kuscheln. Gerne auch ein paar Tagschläfchen oder den Mittagsschlaf in der Trage oder im Tuch machen lassen oder gemeinsam hinlegen und mit Körperkontakt schlafen. So ist der Nähebedarf schon mal gut aufgefüllt.
Achtung: Auch viel Nähe am Tag bedeutet trotzdem nicht automatisch, dass das Kind nachts keine Nähe mehr einfordert.
Tipp 5
Nuckeln kann auch ein Anzeichen für Übermüdung sein. Daher macht es Sinn zu schauen, ob das Kind evtl. zu wenig Schlaf am Tag bekommt, die Schlafzeiten nicht passen oder ähnliches.
Generell gilt: Nuckeln ist natürlich und es steckt immer ein Bedürfnis dahinter. Das Nuckeln, bzw. Stillen kann auch zu einer Gewohnheit werden. Einer sogenannten Schlafassoziation. Das ist nicht schlimm und solange es für die Mutter ok ist, darf es beibehalten werden. Es gibt keinen Grund etwas zu verändern, wenn die Mutter sich wohl fühlt!
Was, wenn ich mir eine Veränderung wünsche?
Sollte es allerdings für die Mutter zu belastend werden, darf die Situation natürlich verändert werden. Wie das geht, ohne direkt abzustillen und ohne Schreien lassen, erfährst du in meinem Workshop „Stillgewohnheiten liebevoll verändern“. Bei Kindern über einem Jahr kann eine Veränderung der Stillgewohnheit oft dazu führen, dass sie länger am Stück schlafen und die Nächte deutlich entspannter werden.

Wie ist es bei dir? Nuckelt dein Kind oder stillt sehr häufig? Wie geht’s dir damit? Hinterlasse gerne einen Kommentar.
13. Nov. 2023 | Allgemein, Baby nachts unruhig, Babyschlaf, Steinzeitbaby
Babys müssen nicht lernen zu schlafen. Sie schlafen bereits im Mutterleib. Aber jedes Elternteil sollte verstehen, wie Babys schlafen. Umso besser ich Bescheid weiß beim Thema Babyschlaf, umso entspannter kann ich mit der Schlafsituation umgehen.
Wie schlafen Babys?
Meistens schlafen Babys unruhig, mit vielen Unterbrechungen und benötigen viel Unterstützung. Das ist natürlicher Babyschlaf. Dass Babys zum Schlafen viel Sicherheit und Nähe benötigen hat auch damit zu tun, dass wir Steinzeitbabys haben. Infos dazu findest du in diesem Beitrag: Steinzeitbaby.
Dein Baby wächst in der Nacht und auch sein Gehirn entwickelt sich. Dafür benötigt es viel Nahrung. Häufiges Stillen und Flasche geben ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Natürlich gibt es Kinder, die von Anfang an mehrere Stunden am Stück schlafen. Hier ist es wichtig zu wissen, dass sich das jederzeit ändern kann und, dass es eben nur auf einige Kinder zutrifft. Die meisten Kinder schlafen wie oben beschrieben.
Die Schlafentwicklung beim Babyschlaf
Die Schlafentwicklung verläuft nicht linear sondern in Wellen. Das bedeutet, dass es immer wieder mal Phasen gibt, in denen das Kind schlechter schläft. Die Entwicklung dauert ungefähr 3 Jahre. Das ist ein natürlicher Vorgang und wird nicht „erlernt“. Unsere Kinder müssen also nicht schlafen lernen, sondern sie brauchen Zeit und unsere Geduld. Die Schlafentwicklung kann natürlich durch uns unterstützt werden. Und zwar indem wir den Kindern möglichst viel Nähe und Sicherheit geben. Umso eher Kinder das Schlafen mit Sicherheit verknüpfen, umso besser entwickelt sich ihr Schlaf. Die Verknüpfung von Schlaf mit Sicherheit und Geborgenheit ist essentiell. Denn die Schlafentwicklung kann zwar nicht beschleunigt werden, aber sie kann sich verzögern, wenn Schlaf mit etwas Negativem verknüpft wird.
Schlafzyklen
Wir alle schlafen in Zyklen. Egal in welchem Alter. Ist ein Schlafzyklus abgeschlossen, wachen wir auf. Erwachsenen schaffen es alleine in den nächsten Zyklus und erinnern sich daher meist am nächsten Morgen nicht an das Erwachen. Baby hingegen brauchen unsere Hilfe um von einem Zyklus in den nächsten wechseln zu können. Diese Hilfen kann in Form von Stillen / Flasche geben erfolgen, kuscheln, tragen, wiegen oder einfach durch Körperkontakt. So unterschiedlich unsere Babys sind, so unterschiedlich sind auch ihre Bedürfnisse. Ein weiterer großer Unterschied bezüglich der Schlafzyklen bei Babys und Erwachsen ist die Dauer. Der Zyklus eines Erwachsenen dauert in der Regel 90-
120 Minuten, Beim Babyschlaf hingegen sind die Zyklen nur ca. 45-60 Minuten lang. Es kann also gut sein, dass dein Baby stündlich aufwacht und Hilfe benötigt, um wieder in den Schlaf zu finden.
Mein Baby lässt sich nicht ablegen
Gerade für kleine Babys ist Körperkontakt ein Grundbedürfnis. Sie brauchen die Nähe zu einer Bezugsperson um sich sicher zu fühlen. Dieses Bedürfnis darf nicht nur, sondern MUSS erfüllt werden. Egal wie viele Stunden am Tag dein Baby auf dir liegt, auf deinem Arm ist, oder von dir getragen wird: Du kannst es mit Körperkontakt und Nähe nicht verwöhnen!
Dass dein Baby sich nicht ablegen lässt, kann so anstrengend sein. Und du musst dein Kind nicht den ganzen Tag rumtragen. Allerdings musst du das Bedürfnis deines Babys sehen und erfüllen. Dein Baby braucht Nähe, um sich zu beruhigen und sicher zu fühlen.
Du möchtest beim Thema Babyschlaf gut Bescheid wissen? Dann hol dir mein Webinar „Basiswissen für entspannte Nächte“. So lernst du alles, was du über die Schlafentwicklung in den Jahren 0-3 wissen musst. Zum Webinar

Klick mich
3. Nov. 2023 | Allgemein, Babyschlaf, Bindung, Einschlafbegleitung, Einschlafen, Flasche geben
Von Schlafgewohnheiten, auch Schlafassozitationen genannt, liest man immer wieder. Oft in einer eher negativen Richtung. Sind Schlafgewohnheiten wirklich so schlecht? Schaden sie eventuell sogar? Das klären wir in diesem Beitrag.
Was sind Schlafgewohnheiten überhaupt?
Schlafgewohnheiten sind ganz allgemein die Art, wie ein Kind einschläft. Das
können sehr unterschiedliche Dinge sein:
- Stillen (siehe diesen Blog Beitrag zum Einschlafstillen)
- Tragen
- Bewegung (Wippe, Pezziball, Auf dem Arm, Auto…)
- Pulen, Knibbeln (an den Eltern)
- Haare (der Eltern) wühlen
- Flasche trinken
- uvm
Verknüpfen Babys eine bestimmte Einschlafhilfe ganz besonders fest, entsteht
daraus eine Einschlafassoziation. Das bedeutet, wenn sie wach werden, wollen
sie auf die genau gleiche Art wieder in den Schlaf begleitet werden. Wenn das
bei jedem Aufwachen der Fall ist, kann das schnell sehr anstrengend werden.
Denn der Schlafzyklus eines Babys dauert nur ca. 50 Minuten, dann erwacht das
Kind.
Sind Schlafgewohnheiten per se etwas schlechtes?
Auch, wenn einige Ratgeber und leider auch einige Fachpersonen es so darstellen,
das sind sie natürlich nicht. Unsere Babys sind nicht dazu gemacht alleine
einzuschlafen. Vielmehr brauchen Sie die Nähe einer Bezugsperson um sich sicher
zu fühlen. Unsere Babys sind Steinzeitbabys und total darauf gepolt, nicht allein gelassen und
vom Säbelzahntiger gefressen zu werden. Oder vergessen zu werden. Oder zu
erfrieren. Oder zu verhungern. Alles Szenarien, die früher in der Welt unserer
Vorfahren durchaus denkbar waren. Um also ihr Überleben zu sichern wollen Babys
nicht allein sein, getragen werden, gefüttert werden und sich auf eine große Person
verlassen können. Diese Sicherheiten vermitteln die gängigen Gewohnheiten. Nähe,
Bewegung, Stillen/ Flasche. Das zu bekommen sind natürliche Erwartungen, die
unsere Kinder ab Geburt haben. Es sind Grundbedürfnisse und müssen befriedigt
werden. Zu behaupten, man gewöhnt seinem Baby etwas schlechtes an ist
schlichtweg falsch. Das sind sozusagen biologisch verankerte Assoziationen.
Einem Baby das Bedürfnis nach Nähe abgewöhnen zu wollen (es muss lernen alleine
einzuschlafen) ist grausam und führt sicher nicht zu erholsamen Nächten. Und falls
die Nächte besser werden, dann auf Kosten von Babys Psyche und Urvertrauen. Es
ist also nicht nötig Einschlafhilfen von Anfang an zu vermeiden. Im Gegenteil.
Einschlafhilfen können oft sogar total hilfreich sein, da sie dem Baby schnell in den
Schlaf helfen. Habt bitte keine Angst etwas zu nutzen was euch aktuell die Schlafsituation erleichtert, weil ihr Angst vor später habt.Ja, es kann eine Gewohnheit entstehen, aber die kann auch wieder verändert werden.
Merke: Mit Nähe, Liebe, Sicherheit und dem Erfüllen von Bedürfnissen können
Babys nicht verwöhnt werden. Davon gibt es einfach nie zu viel. Lasst euch
bitte nicht verunsichern!
Der Unterschied zwischen einem Bedürfnis und einer Angewohnheit
Wenn dein Baby dich zwickt, nur in der Trage schläft oder an deinen Haaren zieht, kann das natürlich belastend sein. Und solche Dinge dürfen natürlich verändert werden. Wichtig ist hier zu unterscheiden ob es sich um ein Bedürfnis oder eine Angewohnheit handelt. Bedürfnisse wie Hunger, Nähe, Sicherheit können und sollen auf keinen Fall abgewöhnt werden. Bei Dingen wie Tragen oder knibbeln handelt es sich allerdings um Strategien, die ein Bedürfnis befriedigen. In der Trage erfüllt sich dein Kind eventuell das Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit. Das ist ok, solange es für die Eltern auch ok ist. Falls nicht, darf das verändert werden. Denn Nähe und Sicherheit können auch auf andere Arten erfüllt werden.
Schläft dein Baby nur auf eine bestimmte Art ein? Erzähl gerne in den Kommentaren.
Mehr zum Thema Baby- und Kleinkindschlaf und Schlafgewohnheiten erfährst du auch in meinem Ebook.